Routenplaner 04.09.2019, 10:45 Uhr

Komoot: Das sind die wichtigsten Features

Auf Reisen und in einer Stadt ist Google Maps nützlich. Doch bei Wanderungen oder Mountainbike-Trips haben Routenplaner wie Komoot einiges zu bieten. Wir zeigen Ihnen, wie der Dienst funktioniert und was er kostet.
Komoot-Route in der (Android-)App für die Strecke Zürich Saalsporthalle - Albisgüetli
(Quelle: cm/NMGZ)
Kürzlich fragte mich eine Freundin, ob es in Zürich nahe Albisgüetli eine sichere Route mit dem Velo gebe. Sie wollte nicht ab Saalsporthalle (bei Sihlcity) auf der Strasse fahren. Es gibt da eine Stelle, an der sie sich auf dem Zweirad nie ganz sicher fühlt und kürzlich sah sie genau dort einen Unfall mit einem Velo. Doch Google Maps zeigte ihr anscheinend keine passende Velorouten-Alternative.
Eine sehr gute Alternative zu Google Maps für die Routenplanung – egal ob für eine Velo-, Mountainbike- oder Wander-Tour – ist Komoot. Bei Komoot sieht eine Nutzerin oder ein Nutzer nebst Route auf einen Blick die geschätzte Fahrtdauer, die Distanz in Kilometern und mit welcher Steigung gerechnet werden sollte. Im oben genannten Beispiel finden beide Apps drei Routen, wobei Komoot differenziert zwischen Velo-, Mountainbike- und Rennrad-Route. Um zwischen ihnen zu wechseln, klickt man auf Route bearbeiten und dann oben auf das entsprechende Zweirad-Symbol (es gibt übrigens innerhalb von Komoot noch Gravel-Tour oder Alpin-Biken, doch das vernachlässigen wir jetzt mal). Auch Google Maps nennt Kilometer und Höhenmeter, doch die Zahlen beider Apps variieren.
Wer gerne wandert oder nach anspruchsvollen Mountainbike-Trails sucht, der wird mit der Komoot-App fündig. Mit der App kann man eine gefundene Tour mit einem Klick speichern (s. Bild). Die so gespeicherte Tour können Sie auch offline nutzen, was für Situationen, in denen Sie kein Internet haben, nützlich ist. Für Informationen bezüglich Preisen siehe Seite 4.
Da die Redaktorin mit Mountainbike-Fahren ambivalente Erfahrungen gemacht hat, schauten wir uns Wanderrouten an und zwar im Kanton Zürich. Um Touren zu planen, muss man mit dem Internet verbunden sein.

Route planen

Die Routenplanung lässt sich angenehm am grossen Desktop-Bildschirm vornehmen
Quelle: cm/NMGZ
Wer zur Planung ein etwas grösseres Display bevorzugt, wird die Routen-Planung eher am Desktop vornehmen. Für die Tour-Planung benötigen Sie Internet; wenn Sie diese danach offline speichern, ist Komoot auch ohne Internetverbindung nutzbar.
Grundsätzlich können Sie Ihre Komoot-Routen auch mit einem Garmin-Gerät oder über Bluetooth-Connect mit einem Velocomputer (z.B. Flyer/Yamaha E-Bike, Ciclo HAC Fahrradcomputer). Da wir keines dieser Geräte zur Verfügung haben, konnten wir dies nicht testen.
Mit der Webversion können Sie angeben, ob die Zieldestination mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein und wie lange die Tour dauern soll. Und vorallem: Der Schwierigkeitsgrad ist bestimmbar. Je nachdem, wie fit Sie sind oder falls Sie einerseits alleine Ihre Fitness trainieren und dann wieder mit Familie oder Freunden gemütlich wandern (oder Mountainbiken) gehen, kann man den Schwierigkeitsgrad der Route anpassen.
Quelle: cm/NNMGZ
Unterhalb sehen Sie, wie viele Routen verfügbar sind. Nachdem wir im Umkreis von (oben rechts) runtergeschraubt hatten, entsprach das Resultat mehr dem Gesuchten. Rechts davon können Sie übrigens die Kartenansicht aktivieren, welche dann auf der rechten Seite angezeigt wird.
Sie können wählen, ob die Route privat oder öffentlich sein soll. Im letzteren Fall, können alle Komoot-Nutzer diese sehen und ebenfalls ausprobieren.
Funktionen unterhalb der vorgeschlagenen Routen (Desktop-Version)
Quelle: cm/NMGZ
Jeweils unter den vorgeschlagenen Routen finden Sie weitere Funktionen, beispielsweise Speichern, Anpassen oder Ans Smartphone senden.
Speichern
Wenn Ihnen eine Tour gefällt, können Sie diese speichern. Diese Route ist individuell benennbar. Gleichzeitig können Sie noch weitere Teilnehmer einladen.
Anpassen
Eine vorgeschlagene Route können Sie Ihren Wünschen respektive Ihrer Fitness anpassen. Klicken Sie auf die blaue Linie und ziehen Sie den blauen Kreis irgendwo auf die Karte. Nun haben Sie die Optionen, diesen neuen Weg zur Tour hinzuzufügen oder als neues Ziel zu definieren.
Ans Smartphone schicken
Da wir auf dem Android-Smartphone auch eingeloggt waren, hat es beim Speichern automatisch die geplante Route ans Smartphone gesendet. Diese findet sich auf dem Handy unter Profil, dann Touren, Geplant.
Ansehen
Sie können sich über diesen Button die Route ansehen oder Sie klicken einfach auf den Namen der Route. Hier werden die verschiedenen Stationen der Tour mit Fotos und Beschrieb aufgelistet.

Die Tour

Um die geplante Tour zu starten, gehen Sie in der Smartphone-App zu Profil. Dort sind Ihre Routen unter Geplant aufgelistet. Tippen Sie auf eine und starten Ihre Wanderung (oder die Mountainbike-Route) mittels tippen auf den grünen Navigation-Button.
Unterwegs: So sieht die Route mit der Smartphone-App (Android) aus
Quelle: cm/NMGZ
Unterwegs: So sieht die Route mit der Smartphone-App (Android) ausZoom© cm/PCtipp
Wir hatten die Karte (Kanton Zürich) für die Offline-Nutzung heruntergeladen. Sowohl GPS-Erkennung als auch die Navigationsanweisungen über die Sprachausgabe haben funktioniert.
Auf der Wanderung sehen Sie oben auf dem Display, wie schnell Sie derzeit unterwegs sind (km/h), wie schnell durchschnittlich, wie lange Sie schon in Bewegung sind (Stunden/Minuten), die verbleibende Zeit bis zum Ziel, die bereits zurückgelegte und verbleibende Strecke (km) sowie die Zeit bis zum nächsten Wegpunkt (Gabelung) sowie zum Ziel.
Die Funktion Automatisch umplanen hat nicht wirklich funktioniert. An einer Kreuzung, in der es nach links, geradeaus oder nach rechts ging, sollten wir links abbiegen. Erst als wir schon ca. 2 Minuten auf dem falschen Weg gingen, zeigte die rote Linie, welche die Postion der Wanderin/des Wanderers anzeigt, dass wir falsch waren. Wir waren bereits auf dem Rückweg, als auf dem Display Umkehrenerschien. Wir hätten schlicht geradeaus gemusst.
Die blaue Route auf der Karte war indes verschwunden. Daher mussten wir erst die Route beenden und neu starten.
Manchmal wird zudem die rote Route auch etwas im Schilf neben der geplanten blauen Route dargestellt - selbst als wir definitiv auf dem offiziellen Waldweg gingen (siehe Bild).

Preise

Wenn Sie sich registieren, erhalten Sie eine Region kostenlos (auch offline); danach sind die Pakete einmalig kostenpflichtig
Quelle: cm/NMGZ
Komoot ist grundsätzlich kostenlos nutzbar und bietet die wichtigsten Funktionen für Gelegenheitsnutzer auch ohne Bezahlung an.Wer sich (mit E-Mail-Adresse) registriert, erhält die erste Region kostenlos (auch offline). Kostenpflichtig sind: Sprachnavigation, Offline-Karten und Touren-Exporte auf externe GPS-Geräte.
Glücklicherweise kommt Komoot dafür ohne Monatsabo aus. Stattdessen können Sie die gewünschten Dienste auf regionaler Ebene freischalten. Es sind drei Ebenen verfügbar: Einzelregionen, Regionenpakete und das Komplettpaket.
Einzelkarte
Eine Einzelkarte (Einzelregion) kostet 4 Franken und beinhaltet eine von Komoot definierte Region. In der Schweiz sind das zumeist Kantone oder Sets von Kantonen. Achten Sie dabei genau darauf, was die Region beinhaltet. In Grenzregionen gibt es zudem Überschneidungen, wie Kollege Luca Diggelmann in seinem Download-Tipp schreibt. So ist die Stadt Schaffhausen sowohl in der Region «Zürich» als auch der Region «Thurgau & Schaffhausen» enthalten. Die umliegenden Dörfer sind jedoch nur in «Thurgau & Schaffhausen» dabei.
Regionen-Paket
Die nächste Stufe heisst Regionen-Paket. Hierbei werden mehrere Regionen zu einem Paket zusammengefasst. Kostenpunkt: einmalig Fr. 9.-. In der Schweiz gibt es beispielsweise Regionen wie «Nordschweiz» mit den Kantonen Jura, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Zürich und der Stadt Schaffhausen. Die Region «Ostschweiz & Liechtenstein» beinhaltet die Kantone Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Glarus und grosse Teile Liechtensteins. Auch hier sind gewisse Überschneidungen vorhanden. Die Regionen in grösseren Ländern wie Deutschland sind etwa gleich gross und umfassen daher politisch gesehen weniger Gebiet. Für eine Karte von ganz Baden-Württemberg benötigen Sie bereits mehrere Regionenpakete.
Komplett-Paket
Dann gibt es noch das Komplett-Paket. Darin enthalten sind alle Regionen auf der Welt, die Komoot anbietet. Hierfür zahlt mal einmalig Fr. 29.-, derzeit nur Fr. 20.- Wer gerade eine Weltreise plant oder häufig in andere Länder reist, für den ist dies sicher die beste Option.
Komoot ist kostenlos für AndroidiOS und plattformunabhängig im Web. Der Dienst ist in Deutsch oder Englisch verfügbar.




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