Android 16.06.2014, 20:59 Uhr

Smartphone mit vorinstallierter Schadsoftware

Die Antivirenspezialisten von G Data haben erstmals ein Android-Smartphone entdeckt, das bereits ab Werk mit Schadsoftware infiziert ist. Ein Spionage-Tool tarnt sich als Google Play Store.
(Quelle: Shutterstock - Julien Tromeur)
Man kauft sich ein neues Smartphone – und vor dem ersten Einschalten ist darauf bereits Schadsoftware installiert. Ein solches Gerät haben die Antivirenspezialisten von G Data entdeckt: Auf einem neuen Android-Gerät war eine als Google Play Store getarnte Malware vorinstalliert. Als Malware bezeichnet man Schadprogramme wie Viren und Trojaner. Ein Testkauf nach dem Hinweis von Kunden brachte G Data auf die Spur des Spionage-Smartphones.
Dabei handelt es sich um das vom chinesischen Hersteller Star gefertigte Smartphone-Modell N9500. Darauf befindet sich bereits ab Werk der Android-Trojaner „Android.Trojan.Uupay.D“. Ein Trojaner oder trojanisches Pferd tarnt sich als nützliche Anwendung oder Datei, in diesem Fall den Google Play Store. In Wirklichkeit handelt es sich aber um Schadsoftware, die den Anwender ausspioniert. Das Smartphone sendet unbemerkt persönliche Daten an einen Internetserver in China. Zudem kann der Schädling heimlich weitere Anwendungen installieren. Die Kriminellen haben vollen Zugriff auf das Gerät und auf alle darauf abgelegten Daten. Da die Schadsoftware direkt in die Firmware des Geräts integriert ist lässt sie sich nicht entfernen.
Das Smartphone N9500 von Star gibt es auch in Deutschland bei vielen Online-Shops. Das Quad-Core-Gerät gibt es zu recht preiswert für rund 130 bis 165 Euro und kommt mit einer umfangreichen Ausstattung, etwa einem Zweit-Akku und einem Kfz-Ladeadapter. Laut G Data ist davon auszugehen, dass Käufer vor allem durch den günstigen Preis gelockt werden sollen. Den grossen Gewinn macht der Hersteller später durch den Verkauf der gestohlenen Daten der Nutzer.
Wer sich ein solches Smartphone gekauft hat sollte es zeitnah mit einem Virenscanner auf etwaige Schädlinge überprüfen. Betroffene Käufer sollten dann mit jeweiligen Verkäufer Kontakt aufnehmen.




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