26.03.2010, 00:00 Uhr

Opera reicht Opera Mini 5 bei Apple ein

Opera will aufs iPhone und den nächsten Schritt getan. Im Februar demonstrierte der norwegische Browser-Hersteller Opera seine iPhone-Lösung auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Jetzt macht man ernst und hat Opera Mini 5 als iPhone-App bei Apple eingereicht. Wie gut Opera auf dem iPhone funktioniert, demonstriert der Hersteller in einem Video auf Youtube, in dem es auch einen Geschwindigkeitsvergleich zwischen Opera und Safari im Edge-Netz gibt. Ergebnis: Währen das iPhone gerade mal die Startseite der New York Times geladen hat, hat Opera bereits fünf Artikel der NYT geladen.
Bislang hat Apple alternative Webbrowser nur zugelassen, wenn diese auf Webkit (also die Rendering-Engine von Safari) aufsetzen. Denn nur so lässt sich die Lizenzbestimmung umgehen, dass ein Programm auf dem iPhone keinen fremden Code ausführen darf. Diese Bestimmung sorgt zwar für mehr Sicherheit auf dem iPhone, verhindert aber auch alternative Browser, da diese zum Beispiel Javascript-Code auf Webseiten ausführen können müssen. Setzt ein Browser auf Webkit auf, wird dieser Code von einer iPhone-Komponente ausgeführt, was wiederum gestattet ist. Opera Mini 5 ignoriert allerdings Webkit - wie kann Opera also auf die Idee kommen, dass man mit der App durch den Prüfprozess kommt?
Ganz einfach: Opera Mini 5 führt überhaupt keinen Code aus, sondern zeigt lediglich statische Webseiten an. Die eigentliche Rechenleistung und Code-Interpretation erfolgt auf den Opera-Servern. Jeder Seitenaufruf des Anwenders wird von Opera Mini an die Server übergeben. Dort wird der Code der Webseiten analysiert und die Webseite aufgebaut. Anschliessend wird der anzuzeigende Inhalt stark komprimiert und an Opera Mini auf dem iPhone geschickt. Dort werden die Seiten dann angezeigt.
Das Verfahren klingt ein wenig umständlich, bietet aber Vorteile. Der Datentraffic wird drastisch reduziert, die Webseiten werden erheblich schneller geladen und angezeigt, als es etwa Safari auf dem iPhone könnte, der alle Rechenarbeit selbst ausführen muss. Allerdings bleibt abzuwarten, wie Opera Mini mit dynamischen Webseiten zurecht kommt. Vergessen werden sollte auch nicht, dass der Opera-Server in der Lage ist, vollständige Surfprotokolle aller Anwender zu erstellen. Wie sich Opera Mini auf dem iPhone anfühlt, wissen wir allerdings erst, wenn die App tatsächlich zugelassen wird. Operas Chancen stehen gut, zumindest scheint es für Apple vorerst keinen Grund zu, Opera Mini 5 fürs iPhone abzulehnen. (ph/appco)



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