04.01.2010, 00:00 Uhr
Immer noch viel Sparpotenzial für Schweizer Mobilfunkkunden
Die Schweizer bezahlen 1,9 Milliarden Franken jährlich zu viel fürs Telefonieren mit dem Handy. Dies hat der Vergleichsdienst Comparis in seiner jährlichen Umfrage herausgefunden. Nur gerade 4 Prozent der 5800 Handykunden telefonieren tatsächlich mit dem für sie günstigsten Produkt. Würden alle Handykunden in der Schweiz mit dem für sie günstigsten Angebot (Prepaid oder Abo) telefonieren, könnten jährlich rund 1,9 Milliarden Franken gespart werden. Im Vergleich zum Vor-jahr ist das Sparpotenzial zwar um 200 Millionen Franken zurückgegangen, die Summe ist aber immer noch riesig. Lässt man bei den Berechnungen die meist preiswerten Prepaid-Angebote ausser Acht und berücksichtigt nur die jeweils günstigsten Abos, liegt immer noch ein enormes Sparpotenzial von 1,5 Milliarden Franken brach.
Der Boom der Smartphones schlägt sich leicht aufs Sparpotenzial nieder, erklärt Ralf Beyeler, Telecom-Experte beim Internet-Vergleichsdienst comparis.ch, das kleinere Sparpotenzial. Mit dem Kauf eines iPhones zum Beispiel, haben viele dieser Kunden auch auf ein anderes Abo gewechselt, mit dem das Telefonieren meistens günstiger ist als mit älteren Abos. Aufgeschlüsselt auf die drei grossen Anbieter im Mobilfunkbereich (Swisscom, Sunrise und Orange) ergibt sich folgendes Bild: Knapp 1,2 Milliarden Franken beträgt das Sparpotenzial bei Marktführerin Swisscom, wenn die Kundinnen und Kunden zum günstigsten Produkt wechseln würden. Bei Sunrise beträgt das Sparpotenzial 330 Millionen Franken. Bei Orange könnten die Kunden sogar 400 Millionen Franken weniger bezahlen.
Prepaid für viele eigentlich ausreichend
Drei Viertel der Handykunden würden mit einer günstigen Prepaid-Lösung am wenigsten fürs Telefonieren bezahlen müssen. Aldi Mobile ist in 55 Prozent der analysierten Fälle am günstigsten, Coop Mobile in 20 Prozent der Fälle. Erstaunlich: Auch für Kundinnen und Kunden, die das mobile Internet nutzen, ist in den wenigsten Fällen ein Abo die günstigste Wahl. Das Prepaid-Angebot von Coop Mobile mit zusätzlicher Datenoption ist in 65 Prozent der Fälle am günstigsten. Viele Kunden haben Abos aus Bequemlichkeit: Die Rechnung wird einmal monatlich bezahlt und dem Telefonieren steht nichts mehr im Weg. Ganz im Gegensatz zu Prepaid: Anscheinend haben viele Kunden Angst, dass das Guthaben plötzlich aufgebraucht und man genau dann, wenn man müsste, nicht mehr telefonieren kann, erklärt Telecom-Experte Beyeler. (ph) http://www.comparis.ch