03.02.2011, 00:00 Uhr

Immer mehr sensible Daten auf dem Smartphone

Antiviren-Experten gehen davon aus, dass das Thema Mobile Schadsoftware immer mehr ins Zentrum der Berichterstattung rücken wird. Kein Wunder, denn der schnelle, mobile Zugriff auf das eigene Bankkonto und soziale Netzwerke ist mittlerweile kein Problem mehr. Sensible Zugangs- und Bankdaten werden laut einer Kaspersky-Umfrage aus dem vergangenen Jahr nicht nur zu Hause am PC, sondern auch vermehrt auf dem mobilen Endgerät genutzt [3]. So nutzten 31 Prozent der Befragten Online-Banking-Dienste über ihr Smartphone. Soziale Netzwerke wurden von 28 Prozent der Befragten besucht.

Das eröffnet Datendieben ganz neue Möglichkeiten: Statt einen Computer via Hacking anzugreifen, müssen sie zum Zweck eines Datenmissbrauchs nur noch ein kleines Gerät mitgehen lassen. Dass Smartphones zunehmend mit interessanten Daten gefüttert werden, belegen auch aktuelle Zahlen von BITKOM: ?Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen explodiert", sagt BITKOM-Hauptvorstand Herbert Merz. Der Erhebung zufolge hat sich die übertragene Datenmenge 2010 nahezu vervierfacht. Kaspersky Lab weist darauf hin, dass Angriffe heute vor allem dann möglich sind, wenn sich Anwender die vielgeliebten Apps auf ihr Smartphone laden. Dies geschieht auch bereits bei anderen legalen Anwendungen.

Smartphone-Nutzer schätzen mobiles Internet als gefährlich ein

Dabei sind sich Smartphone-Nutzer durchaus der Gefahr bewusst, die das mobile Internet mit sich bringt. So ging aus einer Kaspersky-Umfrage zum Gebrauch von Smartphones und zum Thema Mobile Sicherheit hervor, dass 36 Prozent der Anwender das mobile Internet gefährlicher einschätzen als das Surfen am PC. Allerdings nutzen derzeit nur zwischen 13 und 14 Prozent der Befragten Antiviren-Programme für ihre mobilen Endgeräte. Lediglich 20 bis 25 Prozent der Befragten möchten sich zukünftig eine Sicherheitslösung für ihr Smartphone zulegen.  ?Die Aufklärung über die potentiellen Gefahren ist enorm wichtig, denn die Nutzung des mobilen Internets ist genauso gefährlich wie das Surfen auf herkömmlichen Computern?, so Axel Diekmann, Managing Director Central Europe bei Kaspersky Lab.

Mehr Attacken auf das iPhone und Android

Die Experten von Kaspersky Lab gehen davon aus, dass Cyberkriminelle im Jahr 2011 verstärkt iPhone- und Android-Nutzer attackieren werden und sich der Trend mit Attacken auf Smartphone-Nutzer fortführen wird. So identifizierte der IT-Sicherheitsexperte im September 2010 den ersten echten Schädling für Android: Trojan-SMS.AndroidOS.FakePlayer. Der Trojaner funktioniert nach der bereits erprobten Methode mobiler Trojaner, und zwar durch die Versendung von SMS-Nachrichten an kostenpflichtige Nummern. Vermutlich werden in Zukunft Schadprogramme auch über die offizielle Plattform zum Erwerb von Android-Anwendungen, dem Android Market, verbreitet werden. Des Weiteren werden auch iPhone-Nutzer vor Attacken nicht verschont bleiben. Nach Einschätzung von Kaspersky Lab werden sich sowohl Nutzer als auch die Antivirus-Industrie auf neuartige Angriffe auf mobile Geräte und Betriebssysteme einstellen müssen.  (Patrick Hediger) http://www.kaspersky.ch



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