19.01.2011, 00:00 Uhr

Gefahren des öffentlichen Wi-Fi - Tipps für noch mehr Sicherheit

An vielen Flughäfen, zahlreichen Hotels und Cafés werden inzwischen drahtlose Internetzugänge angeboten. Bundesweit gibt es mehr als 15.000 so genannte WLAN-Hotspots. Sie garantieren eine flächendeckende Breitband-Versorgung. Nutzer können unterwegs via Laptop schnell und bequem ins Internet gehen. Die Sicherheit dieser Funknetze ist jedoch häufig problematisch. "Wer ein öffentliches WLAN nutzt, sollte unbedingt Vorsorgemassnahmen treffen - ansonsten können Unbefugte leicht auf den eigenen Rechner zugreifen oder versendete Daten auslesen", so Silvia Besslich, Geschäftsführerin von AVG, einem der Global Player für Internet-Sicherheit mit über 110 Millionen Kunden.

Was würden Sie tun, wenn Sie Ihre WLAN-Verbindung öffnen und Ihnen fünf verfügbare drahtlose Netzwerke angezeigt werden? Woher wissen Sie, mit welchem Angebot Sie sicher surfen können? Die zunehmende Verbreitung von sofortigem, bequemen Verbindungsaufbau ruft Cyber-Kriminelle auf den Plan, die versuchen, sensible Daten und persönliche Informationen zu stehlen. Besslich meint: "Aktuelle Studien zeigen, dass die Bereitstellung kostenloser drahtloser öffentlicher Netze in Flughäfen, Hotels und Cafés ein zunehmendes Sicherheitsrisiko darstellt. Daten, die über ein drahtloses Netzwerk übermittelt werden, sind anfälliger für die Manipulationen von Cyber-Kriminellen als jene, die über den klassischen kabelgebundenen Internetanschluss ausgetauscht werden. Das Einrichten öffentlicher Wi-Fi hotspots erhöht die Gefahr, dass sensible Daten wie Bank-Passwörter oder persönliche Informationen in falsche Hände gelangen. Die Anleitungen auf diversen Hacker-Websites zeigen, wie erschreckend einfach solche Verbrechen begangen werden können."

Viele Benutzer wählen frei verfügbare WLAN-Netze. Im schlimmsten Fall wird man direkt mit dem Computer eines Hackers verbunden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Netzwerkname (SSID), der zur Beschreibung und Identifizierung eines drahtlosen Netzwerkes dient, auf dem System gespeichert wird. Ihr PC wird Sie automatisch mit jedem Netzwerk verbinden, das diesen gespeicherten Namen hat. So können sich Cyber-Kriminelle unbegrenzten Zugang zu Ihrem PC verschaffen.

AVG hat sechs Vorschläge, wie Sie sich schützen können, wenn Sie öffentliche Wi-Fi-Verbindungen auf Reisen nutzen möchten:

1. Netzwerkeinstellungen überprüfen
Vor der Nutzung des öffentlichen Internetzugangs sollten Surfer unbedingt die Netzwerkeinstellungen des eigenen Betriebssystems überprüfen. Die Funktion "Dateifreigabe" ist zu deaktivieren. Dafür klickt man im Windows-Betriebssystem das Verzeichnis "C:Dokumente und EinstellungenEigene Dateien" mit der rechten Maustaste an und wählt den Menüpunkt "Freigabe und Sicherheit" aus. Andere Hotspot-Nutzer können ansonsten unter Umständen auf die gespeicherten Dateien des eigenen Rechners zugreifen. 

2. Hotspot manuell auswählen
Die Anmelde- und Zugangsdaten des Hotspots müssen stimmen. Daher sollten Surfer den Hotspot grundsätzlich manuell auswählen. Eine automatische Verbindungsaufnahme durch das Betriebssystem ist nicht zu empfehlen.

3. Verbindungsdauer so kurz wie möglich halten
Aktivieren Sie keine WLAN-Verbindung, wenn Sie nicht planen, eine Website aufzurufen. Das wird Sie nicht nur vor Cybercrime schützen, sondern auch Ihre Batterie schonen.

4. Schliessen Sie Ihre Shared folders
Wenn Sie unwissentlich eine Verbindung zu einem bösartigen Netzwerk aufbauen, könnte ein Hacker leicht schädliche Spyware über Ihr Laptop weiterverbreiten.

5. Vorsicht bei sensiblen Daten
Überlegen Sie gut, welche Informationen Sie an öffentlichen Orten zugänglich machen möchten. Selbst scheinbar harmlose Anmeldungen auf Web-E-Mail oder Social-Networking-Konten können Cyber-Kriminellen Zugriff auf Ihre Daten geben. Wer dennoch per Hotspot Geld überweisen muss, sollte auf die Verschlüsselung der Verbindung achten. In der Adressleiste des Browsers sollte dann "https://" statt "http://" vor der eigentlichen Adresse stehen. Zudem ist ein Schloss-Symbol erkennbar.

6. Aktivieren Sie automatische Updates
Stellen Sie sicher, dass Ihre Sicherheits-Software, Betriebssystem, Dienstprogramme und Anwendungen immer "up to date" sind.



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