20.03.2008, 00:00 Uhr

EU-Kommission will DVB-H als Standard

Damit soll der Formatstreit endgültig beendet und dem mobilen Fernsehen auf dem Handy zum Durchbruch verholfen werden. Bereits Ende 2007 hatte es sich abgezeichnet. Damals hatte sich EU-Kommissarin Viviane Reding für DVB-H als zukünftigen gemeinsamen Standard für Fernsehen auf dem Handy ausgesprochen. Nun hat die Kommission den DVB-H-Standard in ein Register technischer Normen eintragen lassen, die von den EU-Mitgliedsstaaten finanziell unterstützt werden müssen. Damit soll der Formatstreit zwischen Digital Media Broadcast (DMB) und DVB-H (Digital Video Broadcasting for Handhelds) endgültig beendet und dem mobilen Fernsehen der lange prophezeite Durchbruch auf dem Massenmarkt erleichtert werden.

Bereits seit 2006 ist in Deutschland Handy-TV via DMB verfügbar, allerdings blieb der erhoffte Erfolg auch nach deutlichen Preissenkungen bislang aus. DVB-H dagegen hat sich schon in etlichen Ländern der EU als Standard durchgesetzt und steht in 16 Ländern kurz vor der Markteinführung. Dennoch wehrte sich die Bundesregierung stets gegen eine Einflussnahme seitens der EU und plädiert nach wie vor dafür, dem freien Markt diese Entscheidung zu überlassen. Unterdessen betritt mit dem ursprünglich als Ersatz für das analoge stationäre Fernsehen gedachte DVB-T ein neuer Player die Bühne. Auf der CeBIT zeigte beispielsweise LG ein Mobiltelefon, das schon jetzt mehr als 20 Kanäle empfangen kann, im Gegensatz zu DVB-H oder DMB ist der Empfang zudem kostenlos. Sollten nun auch weitere Hersteller auf den DVB-T-Zug aufspringen, könnte das Projekt DVB-H auch nach dem Beschluss der EU-Kommission noch ins Schleudern geraten. (ph/th)



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