13.05.2009, 00:00 Uhr

Comparis kritisiert neue Auslands-Option der Swisscom

Swisscom hat am Dienstag  eine neue Option vorgestellt, mit der das Telefonieren und Surfen aus dem Ausland in die Schweiz billiger werden soll. Mit dem Standardtarif von Swisscom kostet eine Minute aus Europa in die Schweiz unverändert 0.85 Franken und ein SMS 0.40 Franken. Sogar unverschämt teuer ist laut Comparis im Ausland die Datenübertragung mit dem Handy: Das Megabyte kostet bei Swisscom 14 Franken.
Immerhin: Ab 1. Juli senkt Swisscom den Standardtarif auf 10 Franken pro Megabyte was immer noch teuer ist. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat berechnet, für wen sich die neue kostenpflichtige «World Option Flex» (CHF 9.00 pro Kalendermonat) lohnt. Die Option ist ab 1. Juli erhältlich, die Minute aus Europa in die Schweiz kostet mit Option 0.60 Franken, ein SMS 0.20 Franken. Eingehende Anrufe schlagen mit 0.30 Franken statt 0.40 Franken zu Buche. «Wer mit dem Handy im Ausland surft, soll die Option unbedingt abschliessen» empfiehlt Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei comparis.ch. Denn statt 10 Franken kostet das Megabyte in Europa mit World Option Flex nur noch 2 Franken. «Ein vergleichsweise günstiger Preis, aber immer noch massiv höher als im Inland», urteilt Beyeler. Sein Spartipp: «Im Ausland am besten gar nicht surfen und keine Daten übertragen.»
Wer häufig mit dem Handy aus dem Ausland nach Hause telefoniert und SMS schickt, fährt mit World Option Flex besser. «Häufig» bedeutet in diesem Fall mindestens 20 Minuten Telefongespräche und 15 SMS, dann hat man die Grundgebühr herausgeholt. Wer nur ab und zu daheim anruft oder ein SMS nach Hause schickt, fährt mit dem Standardtarif von 0.85 Franken pro Gesprächsminute, respektive 0.40 pro SMS besser. Kundenfreundlich ist, dass die monatliche Grundgebühr von 9 Franken nur berechnet wird, wenn im entsprechenden Monat auch tatsächlich vom Ausland in die Schweiz telefoniert wurde. Anders als bei den Mitbewerbern Sunrise und Orange muss man nicht vor den Ferien die Option bestellen und nach den Ferien wieder abmelden. Ebenfalls positiv ist, dass die Option alle Dienstleistungen (Telefonieren, SMS und Datenübertragung) berücksichtigt. Bisher musste man bei Swisscom für die Datenübertragung spezielle Optionen lösen. Kritikpunkte sind aber die relative hohe Grundgebühr und die Abrechnung pro Kalendermonat. «Ist man zum Beispiel vom 25. Juli bis zum 5. August in den Ferien und telefoniert nach Hause, bezahlt man zwei Monate, obwohl man nur zwei Wochen im Ausland war», bemängelt Beyeler. Negativ findet Beyeler auch die fehlende Flexibilität bei der Verrechnung: Es wird immer der Options-Tarif verrechnet, auch wenn der Standardtarif in gewissen Situationen günstiger wäre. «Swisscom selber spricht vom grossen Vorteil der Flexibilität, dann sollte sie dies auch in die Tat umsetzen und flexibel genug sein, den aus Kundensicht im jeweiligen Monat günstigsten Tarif zu verrechnen.»
Übrigens: Im Vergleich mit den anderen Anbietern Sunrise und Orange ist Swisscom beim Roaming zu Standardtarifen weiterhin mit Abstand am günstigsten. Bei den Optionstarifen ist je nach Nutzungsverhalten Swisscom oder Orange günstiger. (ph) http://www.comparis.ch



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