Multi-Screen-Einkauf 04.05.2014, 12:00 Uhr

Die mobile Shopping-Lücke

Konsumenten sind immer häufiger mit mobilen Endgeräten auf Online-Shops unterwegs. Händler und Marketer passen sich diesem Multi-Screen-Shopping bisher allerdings nicht ausreichend an.
(Quelle: shutterstock.com/mama_mia)
Die schlechte Nachricht: Online-Händler haben Nachholbedarf, um sich dem Einkaufsverhalten ihrer potenziellen Kunden anzupassen. Die gute Nachricht: Viele Werbungtreibende und Marketing-Experten wissen das. 19 Prozent der Marketer geben zu, dass ihr Unternehmen den Kundentrends weit hinterher hinkt. Nur 16,5 Prozent der Befragten gab an, den Wünschen der Endverbraucher voraus zu sein.
Diese Ergebnisse liefert die Studie "The Mobile Opportunity Gap. An analysis of consumer shopping behavior und multi-device advertiser strategy" von Yahoo und Kenshoo, in der Resultate aus Vorgängerstudien der beiden Unternehmen zusammengefasst und um eine Umfrage unter 359 Fachleuten für Suchmaschinenmarketing (aus den Marketingabteilungen internationaler Unternehmen und von externen Dienstleistern) ergänzt werden.
Dem Report zufolge werden bisher nur wenige Einkäufe ausschliesslich über mobile Endgeräte getätigt - 88 Prozent der Smartphone-Nutzer und 82 Prozent der Tablet-Nutzer kehren letztendlich doch an den PC zurück, um den Kaufvorgang abzuschliessen. 19 Prozent der befragten Marketing-Experten vermuten, dass sich die Konsumenten einfach noch nicht wohl dabei fühlen würden, einen Einkauf über das Smartphone abzuschliessen. Stattdessen wird das mobile Web besonders im Vorfeld genutzt, um nach Informationen zu suchen, die im Zusammenhang mit dem Kauf stehen.
Die Umfrage unter den Marketing-Experten zeigt allerdings, dass noch einiges zu tun ist, um dem Multi-Channel-Verhalten der Kunden gerecht zu werden. Lediglich sieben Prozent der Befragten wählen demnach verschiedene Ansätze, um Keyword-Listen nach Art des Endgerätes zu entwickeln, und nur 15 Prozent schreiben auf die passende Geräteart zugeschnittene Anzeigentexte. Immerhin 35 Prozent nutzen den Gerätearten entsprechende Bid-Strategien.

Preisvergleich über mobile Endgeräte

Die Endgeräte werden vor allem zu Hause genutzt. 84 Prozent der Smartphone-Besitzer und 92 Prozent der Tablet-User suchen in den eigenen vier Wänden nach Informationen zum Kauf. Etwa die Hälfte der Konsumenten benutzt allerdings auch Tablet und Smartphone vor dem Kauf in einem Geschäft, um zuvor Preise zu vergleichen oder zusätzliche Informationen zum Produkt oder zur Dienstleistung zu erhalten. Für Online-Shops besteht hier die Chance, die Nutzer kurz vor Kaufabschluss noch einmal zu beeinflussen, indem sie die gewünschte Information bieten.
Finden die Nutzer keine für mobile Endgeräte optimierte Seite vor, sind erneut rund die Hälfte der Nutzer (44 Prozent der Smartphone- und 50 Prozent der Tabletbesitzer) unzufrieden. Immerhin 50 Prozent der Befragten bieten eine für Smartphones optimierte Seite an, 36 Prozent haben auch eine entsprechende App im Angebot.
Bei einigen Online-Shops sollten Kunden aber besser zwei Mal die Preise vergleichen: Einkäufe in Webshops sind mit einem mobilen Gerät oftmals deutlich teurer, als wenn man mit einem Desktop-PC auf Shopping-Tour geht.




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