E-Book-App 30.09.2014, 16:10 Uhr

readfy bringt kostenlose Lektüre aufs Tablet

Gut 25.000 Bücher können User künftig mit der App von readfy mobil lesen, und das kostenlos. Eine Skoobe-Studie untersuchte unterdessen die Auswirkungen einer E-Book-Flatrate auf die Lesegewohnheiten.
(Quelle: Shutterstock.com/racorn
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"Die Bibliothek fürs Smartphone", die das Start-up readfy gelauncht hat, überträgt das Modell vergleichbarer - und bereits existierender - Streaming-Dienste für Musik-, Film- und Game-Angebote auf den Buchmarkt: Mit der App des Düsseldorfer Unternehmens erhalten Mobile-Nutzer nun Zugriff auf rund 25.000 E-Books, die sie unbegrenzt lesen können. Der Clou: Die eigentlich kostenpflichtigen Bücher gibt es ohne Gebühren auf das Smartphone oder Tablet.
Sein Angebot für iOS- und Android-Geräte, das mehr als 20 Genres von Belletristik bis Sachbüchern umfasst und ständig weiter wachsen soll, will readfy über Werbung finanzieren. Erste Erfahrungen hat das Start-up, dessen Idee bereits mit "Best of Mobile Award 2014" ausgezeichnet wurde, in einer Testphase gesammelt, die seit Februar mit rund 8.000 Usern lief. Die Werbeeinnahmen will der App-Anbieter mit den kooperierenden Verlagen teilen.  
"Während unserer Testphase im vergangenen halben Jahr haben wir das eindeutige Feedback bekommen, dass ein ab und zu geschaltetes Werbebanner des Lesegenuss in keiner Weise beeinträchtigt", erklärt Mitgründer Frank Grossklaus. "Der E-Book-Leser ist es von der Nutzung von Magazinen und Websites gewohnt, Werbung zu sehen." Ausserdem solle die Literatur nicht mit zu vielen Einblendungen überfrachtet werden.
Die neue readfy-App könnte bei den Lesern durchaus auf Interesse stossen: Denn obwohl E-Books derzeit im Trend liegen, hapert es bislang noch mit der Nutzung, so eine Studie von deals.com. Demnach finden die Nutzer schlicht die Preise für E-Books zu teuer.

Flatrates ändern die Auswahl der Bücher

Inwiefern sich die Lesegewohnheiten ändern, wenn Leser eine E-Book-Flatrate nutzen und der Preis eines einzelnen Buches keine Rolle spielt, hat der Münchner Anbieter Skoobe in einer aktuellen Studie unter seinen Kunden untersucht. Demnach wählen die Konsumenten ihre Bücher anders aus, da durch etwaige Fehlgriffe keine zusätzlichen Kosten entstehen. Das bestätigen 85 Prozent der Befragten.
Ausserdem wählen Leser ihre Lektüre ganz unbeschwert aus (95 Prozent), sind eher motiviert, neue Autoren (84 Prozent) und Genres (50 Prozent) kennen zu lernen, und experimentierfreudiger (61 Prozent) sowie auch dazu bereit, Bücher zu lesen, die sie nicht kaufen würden (81 Prozent).
Durch die Flatrate sei das Lesen zudem wichtiger geworden, gaben 43 Prozent der Befragten an. Seit sie das Angebot von Skoobe nutzen, lesen viele Kunden mehr Bücher (64 Prozent) als zuvor, 40 Prozent sehen infolgedessen weniger fern und 20 Prozent verbringen weniger Zeit mit Computer- und Videospielen.
Interessant ist, dass gedruckte Bücher dennoch weiterhin einen hohen Stellenwert geniessen: Ein Viertel der Leser kauft den Literaturstoff, den sie bei Skoobe entdeckt haben, anschliessend als gedruckte Version, 15 Prozent bestellen den Stoff als E-Book. Und 40 Prozent der Kunden lesen die Werke sogar parallel als Flatrate- und Druckausgabe.
An der Befragung im August 2014 nahmen 443 Kunden von Skoobe teil.
Mit einer Flatrate für E-Books will hierzulande auch der Online-Marktplatz Amazon starten. Der US-Konzern launcht sein Angebot "Kindle Unlimited", das seit Juli 2014 in den USA verfügbar ist, nun auch in Deutschland - als Coup auf der Frankfurter Buchmesse, die am 8. Oktober beginnt.




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