Web-Dienste 10.10.2017, 11:40 Uhr

WebVR: Was ist das eigentlich?

3D-Inhalte aus dem Web anschauen. WebVR für den Browser ist eine relativ junge Bewegung, aber was geht bis jetzt mit welchem Browser? Eine Übersicht.
Mozilla
WebVR könnte sich als universale Programmierschnittstelle für VR-Inhalte aus dem Browser etablieren, da sich virtuelle Inhalte quasi auf Knopfdruck und mit weniger strengen Hardware-Limitierungen ausführen lassen. Eine in HTML5 umgesetzte Webapplikation läuft dabei in einer stereoskopischen Ansicht. Man muss hierbei unterscheiden zwischen mobilen und «stationären» VR-Anwendungen: Mit dem Smartphone hat grundsätzlich fast jeder mit einer Kartonbrille die Möglichkeit, solche 3D-Inhalte auszuprobieren. Einen sehr grossen Schritt macht zurzeit der Firefox-Browser seit der Version 55. Mozilla war jüngst der erste Browser, der solche Anwendungen auch «out of the box» auf einem PC ermöglicht. Dazu braucht man aber (bis jetzt) eine HTC Vive oder eine Oculus Rift.

Verwirrendes VR-Browsing

Gegenwärtig ist WebVR noch ein wenig unübersichtlich. Während der Chrome-Browser sowohl mit Cardboard als auch mit dem Google-Daydream-Headset funktioniert, kann man Microsoft Edge erst ab dem 17. Oktober und dem Fall Creators Update mit einem Windows VR Headset benutzen. Der Samsung Internet Browser kann sowohl mit Gear VR als auch mit Cardboard umgehen – umgekehrt mit Chrome gehts nicht mit der Gear VR. Noch keine VR-Unterstützung gibt es bei iPhones und iPads, obwohl Cardboard-Nutzung auch auf iOS möglich ist (z.B. mit YouTube).
Eine günstige Cardboard-Brille hat man schnell bestellt oder zusammengebastelt (Bild: vrmarkt.ch) © Screenshot / PCtipp
So nutzen Sie den Chrome-Browser mit Cardboard
Auch mit einfachen Mitteln können Sie schon viele experimentelle WebVR-Projekte anschauen. Sie benötigen dazu lediglich eine günstige Kartonbrille (Google Cardboard). Gehen Sie dazu einfach mit einem Android-Smartphone und dem Chrome-Browser auf die Seite Chrome Experiments for Virtual Reality und tippen auf die Schaltfläche «Launch Experiment». Hier finden Sie einige Spiele und Apps. Sobald Sie eine gewünschte Anwendung geöffnet haben, tippen Sie auf das VR-Brillensymbol und legen das Smartphone in Ihr Cardboard ein.
So nutzen Sie den Firefox mit HTC Vive Oculus Rift
Für Desktop-WebVR benötigen Sie mindestens Firefox Version 55. Gehen Sie auf die Seite mozvr.com. Öffnen Sie eine der Anwendungen, tippen Sie auf das Brillensymbol und die Oculus oder HTC Vive starten automatisch. Bei SteamVR werden auch die Vive Tracker für die Controller hochgefahren. Randnotiz: Neuerdings unterstützt auch der Opera-Browser den OpenVR-Standard für Oculus und HTC Vive.
Firefox ist der erste Browser mit WebVR-Unterstützung auf Desktop-Ebene © Screenshot / PCtipp
Online PC meint
Cardboard-Nutzer, die nur zwischendurch ein bisschen in verspielte Welten abtauchen, sollten sich auf keinen Fall Google VR Experiments entgehen lassen. Vieles läuft hier auch auf älteren Smartphones sehr flüssig. Bei WebVR mit einer High-End-Brille lohnt sich ein kurzer VR-Ausflug. Allerdings kommt es hier, je nach Anwendung, noch häufiger zu Stabilitäts- oder Tracking-Problemen. Die ganze WebVR-Bewegung ist nun mal noch jung. Bisher war es auch nicht notwendig, 75 bis 90 Bilder pro Sekunde zu rendern. Ursachen für Bugs können daher manchmal auch das jeweilige Betriebssystem oder zu viele Browser-Erweiterungen sein. Die Fülle an Apps für Firefox ist zudem schon nahezu erschlagend, als gäbe es kaum Qualitätskontrollen. Es wird eben, auch hier, noch sehr viel experimentiert.



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