23.11.2008, 00:00 Uhr

Web-Surfen wird Wochenendbeschäftigung

Neben den Jugendlichen ist auch für die 25- bis 34-jährigen Deutschen das Internet Leitmedium. Das zeigt die aktuelle EIAA-Studie "Mediascope Europe 2008". Befragt wurden dabei über 9.000 Internet-Nutzer in ganz Europa, davon mehr als 1.000 in Deutschland. Demzufolge surfen die deutschen 25- bis 34-jährigen Internet-Nutzer 5,8 Tage pro Woche und nutzen das Web damit bereits genauso häufig wie den Fernseher. Auch der Zeitaufwand liegt mit 14,4 Stunden für die Internet-Nutzung und 14,7 Stunden vor dem TV-Gerät in ähnlichem Rahmen. Im Vergleich zu 2007 haben die 25- bis 34-Jährigen ihre Internet-Nutzungsdauer damit um deutliche 25 Prozent erhöht. 42 Prozent der so genannten "Generation Online" zählen sogar zu den Heavy-Onlinern mit Nutzungszeiten von 16 Stunden pro Woche und mehr. Bei den deutschen Durchschnittsnutzern liegt der Anteil bei 24 Prozent. Insgesamt zählt die EIAA-Studie in den zehn berücksichtigten europäischen Ländern 178 Millionen Internet-Nutzer - dies entspricht einem Plus von fünf Prozent gegenüber 2007. Deutschland verfügt dabei mit 43,3 Millionen Onlinern zahlenmässig über die grösste Nutzerschaft.
Ein weiterer Trend der Studie: Die Internet-Nutzung steigt vor allem am Wochenende ungebremst: Mehr als jeder zweite europäische Internetnutzer surft bereits am Samstag oder Sonntag online (51 Prozent). In Deutschland steigert sich die Internetnutzung am Wochenende gegenüber 2007 um acht Prozent auf 53 Prozent. Auch hier sind die 25- bis 34-Jährigen mit einer 19-prozentigen Steigerung der Wochenendnutzung auf insgesamt 76 Prozent ein Wachstumstreiber. In der Zeit von Montag bis Freitag stösst die Internetnutzung hingegen langsam an natürliche Zeitgrenzen (Europa: 60 Prozent, Deutschland: 61 Prozent).
Internet beeinflusst Offline-Kauf
Neben der Suche (Deutschland und Europa jeweils 84 Prozent) und der Kommunikation via E-Mail (Deutschland: 75 Prozent, Europa: 79 Prozent) gehört vor allem der Austausch mit anderen Onlinern für deutsche Internetnutzer zu den beliebtesten Webaktivitäten: Mehr als ein Drittel (37 Prozent) tauschen sich regelmässig auf Bewertungsplattformen aus. Damit ist Deutschland in diesem Bereich eine der führenden Nationen und liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt (25 Prozent). Auf den weiteren Rängen folgen in Deutschland die Kommunikation in sozialen Online-Netzwerken (32 Prozent, Europa: 41 Prozent), Filme, IP-TV und Video-Streamings (Deutschland und Europa jeweils 27 Prozent) sowie der aktive Gedankenaustausch in Foren (27 Prozent, Europa: 24 Prozent). In der Hitliste der beliebtesten Websites sind vor allem Seiten mit Nachrichten besonders gefragt - darüber sind sich alle europäischen Nutzer einig (Deutschland und Europa jeweils 59 Prozent). In Deutschland folgen Reiseseiten (55 Prozent, Europa: 49 Prozent), Websites mit lokalen Informationen (51 Prozent, Europa: 49 Prozent), Seiten mit Preisvergleich-Angeboten (50 Prozent, Europa: 39 Prozent) und Auktions-Plattformen (50 Prozent, Europa: 35 Prozent).

Über ein Drittel der deutschen Internetnutzer (36 Prozent) kauft der Studie zufolge im relevanten Zeitraum von sechs Monaten bis zu fünf Mal online ein, nahezu jeder Zweite (43 Prozent) tätigt sogar mehr als sechs Einkäufe in Web. Durchschnittlich erwerben deutsche Internetnutzer dabei knapp zehn Artikel im Internet - doppelt so viele Artikel wie die Spanier (fünf) und sogar drei Mal so viele wie die Italiener (drei). In Europa kaufen die User im Durchschnitt neun Artikel im Internet ein. Vor allem Reisetickets sind unter den deutschen Internetnutzern sehr beliebt: Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) recherchieren hierzu online, 42 Prozent bestellen ihre Tickets auch über das Internet. Auf dem zweiten Rang liegen Urlaubsangebote: 68 Prozent der deutschen Internetnutzer informieren sich online über Urlaubsangebote, knapp ein Drittel (28 Prozent) buchen ihren Urlaub über das Internet. Ebenfalls besonders gefragt sind Bücher: 67 Prozent der Internetnutzer recherchieren online nach neuem Lesestoff. Online eingekauft werden Bücher von 55 Prozent der User. Auf den weiteren Plätzen folgen Elektronik-Artikel, Konzert- und Festivalkarten, Kleidung, CDs, Autos, Mobiltelefone sowie Theater- und Kinotickets.

Grosser Einfluss des Internets auf den Offline-Kauf

Und auch beim Offline-Einkauf spielt das Internet laut EIAA Mediascope Europe 2008 eine immer wichtigere Rolle. Denn für viele User dient das Internet als wichtiges Rechercheinstrument für die Kaufentscheidung, auch wenn der Kauf offline durchgeführt wurde. So rangieren Suchmaschinen im Internet (Deutschland: 70 Prozent, Europa: 66 Prozent) als Informationsquelle bereits vor dem Verkäufer im Shop (Deutschland: 65 Prozent, Europa: 46 Prozent) sowie Zeitungen und Zeitschriften (Deutschland: 63 Prozent, Europa: 49 Prozent). Im Internet recherchieren deutsche Nutzer vor ihrem Offline-Einkauf vor allem nach Informationen zu Elektronik-Artikeln (48 Prozent, Europa: 39 Prozent), Reisetickets und Büchern (jeweils 41 Prozent, Europa: 39 bzw. 33 Prozent), Urlaubsreisen (40 Prozent, Europa: 39 Prozent) und Kleidung (33 Prozent, Europa: 29 Prozent). (ph/iwb)



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