09.12.2008, 00:00 Uhr
Online-Werbung: Nur wenig Wachstum für 2009
Zuerst die schlechte Nachricht: Der deutsche Werbemarkt schrumpft nächstes Jahr um 4,6 Prozent. Die gute Nachricht: Lediglich in Online-Werbung wird mehr investiert als in 2008 allerdings nur magere 1,2 Prozent mehr. "Die Zeiten des rasanten Werbewachstums im Web sind vorbei, kommentiert Michael Bohn, CEO und Chairman der Mediaagentur ZenithOptimedia, die Lage der Online-Werbewirtschaft. Für Deutschland prognostizieren die Auguren für das kommende Jahr lediglich ein Plus von 1,2 Prozent. Weltweit indes sieht die Lage besser aus: Laut der aktuellen Studie "Advertising Expenditure Forecast von ZenithOptimedia wird das Medium Online im nächsten Jahr Wachstumstreiber der weltweiten Werbewirtschaft sein und 2009 um 18 Prozent zulegen. Werbungtreibende schätzten Innovationskraft und Messbarkeit der Webwerbung. Beides sei gerade in rezessiven Zeiten wichtig, um den sinnvollen Einsatz von Marketingbudgets rechtfertigen zu können, heisst es in der Studie. Entsprechend wachsen die Investitionen in Online-Werbung 2009 auch in den aktuellen "Wirtschaftskrisengebieten Nordamerika und Westeuropa, nämlich um 18 beziehungsweise zwölf Prozent. Bis 2011 wird der Anteil des Webs am gesamten Werbevolumen übrigens 15,6 Prozent betragen, prognostizieren die Experten von ZenithOptimedia.
Bezogen auf den gesamten Werbemarkt hat das globale Agenturnetzwerk die Wachstumserwartungen des Werbemarktes erneut nach unten korrigiert. Erwarteten die Experten für 2009 noch vor drei Monaten ein Wachstum der Werbeumsätze um vier Prozent, wird der weltweite Werbemarkt nun voraussichtlich um 0,2 Prozent schrumpfen. Am stärksten betroffen sind Nordamerika, insbesondere USA, und Westeuropa. Etliche Märkte dieser Regionen befinden sich in der Rezession teilweise bereits seit zwei Quartalen. In der Folge wird der US-Werbemarkt 2009 voraussichtlich um 5,7 Prozent schrumpfen, der westeuropäische um ein Prozent. Die aktuelle Kreditkrise wird aber auch das Wachstum der aufsteigenden Märkte verlangsamen. Asien Pazifik wird statt 5,2 nur 3,2 Prozent wachsen, Zentral- und Osteuropa statt 12,7 sogar nur 1,5 Prozent. Für Lateinamerika bleibt die Prognose stabil bei 14, 9 Prozent. Kontinuierliches Wachstum wird auch die "BRIC-Märkte beflügeln: Brasilien (30 %), Russland (5%), Indien (13%) und China (9%). Unter dem Abschwung des Werbemarktes leiden insbesondere Print (Zeitungen -6,3 %, Zeitschriften -2,9%) und Hörfunk (-7%). ZenithOptimedia erstellt die inzwischen vierteljährlichen Forecasts bereits seit 15 Jahren. Sie dienen der Werbewirtschaft als wertvolles Barometer für die Planung ihrer Media-Aktivitäten und werden darüber hinaus von Medien, Werbeagenturen, Unternehmensberatern und Analysten genutzt. Die kostenpflichtige Studie "Advertising Expenditure Forecasts kann bestellt werden unter www.zenithoptimedia.com. (ph/iwb)