01.04.2008, 00:00 Uhr

IPTV - was ist das?

Jeder zweite Verbraucher in Deutschland kann mit dem Begriff nichts anfangen, ermittelte eine Studie. Trotz grosser Marketingaufwendungen ist es deutschen IPTV-Betreibern bislang nicht gelungen, bei den Verbrauchern auf Gehör zu stossen. Das ermittelte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PrivewaterhouseCoopers in ihrer aktuellen Studie "IPTV - Das neue Fernsehen". Demnach hat jeder zweite der 500 befragten Konsumenten mit Breitband-Internetanschluss den Begriff "IPTV" eigenen Aussagen zufolge noch nie gehört, lediglich gut jeder zehnte kann den Begriff korrekt zuordnen.
Vor allem hohe Preise und lange Vertragslaufzeiten schrecken die Kunden ab, so die Studienautoren. Würden diese geändert, halten die PwC-Experten bis 2012 rund zwei Millionen IPTV-Verträge für möglich. Das entspräche einem Marktanteil von 5,5 Prozent aller Fernsehhaushalte. Als akzeptable Preisspanne für ein Triple-Play-Angebot aus IPTV, Internet und Telefonie sehen die Konsumenten 24 bis 48 Euro. Die höchste Wechselbereitschaft bestünde bei einem Preis von 30 Euro. Für IPTV allein würden die meisten Befragten zwischen acht und 17 Euro pro Monat zusätzlich bezahlen. Darüber hinaus wäre mehr als jeder Zweite bereit, einen IPTV-Receiver zu kaufen, um eine lange Vertragsbindung zu umgehen, während nur jeder dritte Befragte eine 24-monatige Vertragsbindung mit subventioniertem Empfangsgerät eingehen würde.
Sofern die Befragten die Funktion und die besonderen Merkmale von IPTV kennen, fällt ihr Urteil durchaus positiv aus. Immerhin zwei Drittel vergeben die Note "gut". Ein eher negatives Gesamturteil fällen lediglich 13 Prozent der Befragten. Besonders attraktiv an IPTV ist aus Sicht der Befragten die Möglichkeit, das Fernsehprogramm individuell zusammenzustellen und nicht mehr an Sendezeiten gebunden zu sein. Das zeitversetzte Fernsehen ist für 84 Prozent der Befragten ein wünschenswertes Feature, jeweils sechs von zehn Befragten hätten gerne einen persönlichen Videorekorder, eine virtuelle Videothek ("Video on Demand") und wünschen sich die Möglichkeit, auch aktuelle Hollywood-Produktionen im Fernsehen anschauen zu können. Hochauflösende Bildqualität über den HDTV-Standard erwarten 53 Prozent der Befragten von IPTV, 30 Prozent halten dieses Feature sogar für ein "must have".
Demgegenüber sind die technisch möglichen interaktiven Funktionen weniger gefragt. Die Stimmabgabe bei Fernsehwettbewerben wie "Deutschland sucht den Superstar" per Rückkanal wünschen sich 28 Prozent, Online-Spiele sind für 24 Prozent attraktiv und Shopping über die Fernbedienung an Stelle des Telefons wollen 22 Prozent. (ph/iwb)



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