Bewerbungen 03.06.2015, 09:35 Uhr

Jede zweite Firma überprüft Social-Media-Auftritte

Wer sich heute um einen Job bewirbt, muss damit rechnen, dass nicht nur seine Qualifikationen, sondern auch seine Profile in sozialen Netzwerken eingehend von den Unternehmen geprüft werden.
Personaler sichten Social-Media-Auftritte genau
(Quelle: shutterstock.com/Anna Frajtova)
Fast jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) prüft eingehend die Profilseiten von Stellenbewerbern in sozialen Netzwerken. Insbesondere die Posts in beruflichen Netzwerken wie Xing oder Linkedin stehen mit rund 39 Prozent im Fokus der Firmen. Die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter, die in der Regel auch für private Zwecke genutzt werden, sind nur für 24 Prozent der Unternehmer interessant. Diese Ergebnisse ermittelte der Digitalverband Bitkom.
Demnach haben sich schon einmal 15 Prozent der Personalchefs aufgrund des Profils des Bewerbers in sozialen Netzwerken entschieden, Bewerber nicht zum Gespräch einzuladen oder diesem den Job doch nicht anzubieten. Als ausschlaggebenden Grund geben 90 Prozent der Unternehmer Unstimmigkeiten mit den eigentlichen Bewerbungsunterlagen an.
Vor der ersten Sichtung der Bewerbungsunterlagen inspizieren rund 30 Prozent bereits den Social-Media-Auftritt des Bewerbers, 62 Prozent tun dies, bevor sie die Person zum Bewerbungsgespräch bitten und 39 Prozent überprüfen die Angaben nach der Vorstellung des Bewerbers. 32 Prozent berichtet von inkompetenten fachlichen Äusserungen der Kandidaten, sechs Prozent sind auf beleidigende Äusserungen gestossen. Uninteressant sind hingegen die politische Weltanschauung des Kandidaten oder Fotos von ausgelassenen Partys.
"Profile in sozialen Netzwerken sind oft aussagekräftiger als eine kurze Bewerbung. Deshalb werden Personalabteilungen künftig noch häufiger darauf zurückgreifen, um sich ein Bild von Kandidaten zu machen", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
Quelle: Bitkom

Der Fokus liegt auf fachlichen Qualifikationen und Äusserungen

Das Hauptinteresse bei der Prüfung der Profile in sozialen Netzwerken liegt mit 89 Prozent auf der fachlichen Qualifikation und mit 79 Prozent auf den öffentlichen Äusserungen zu fachliche Themen. 56 Prozent der Unternehmer legen ihr Augenmerk zudem auf öffentliche Äusserungen zum Unternehmen und zu Wettbewerbern. 34 Prozent betrachten auch veröffentlichte Bilder eingehend.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 408 Personalverantwortliche in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.
Aber wer verdient eigentlich wie viel in der Online-Branche? Dies ermittelte eine Studie von Gehalt.de. Hiernach kommen Online Marketing Manager im Durchschnitt auf ein Jahresgehalt von 41.400 Euro, SEO-Experten auf 39.000 Euro. Am wenigsten verdienen Grafiker und Mediendesigner.




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