Online-Betrug 21.08.2020, 06:55 Uhr

US-Militärangehörige verloren hunderte von Millionen Dollar durch Scams

Auf fast 380 Millionen US-Dollar summieren sich die Schäden durch Fälle von Computerbetrug, die US-Militärangehörige seit 2015 der US-Handelsaufsicht meldeten. Besonders im Fokus der Kriminellen: Veteranen und ihre Ersparnisse.
(Quelle: Shutterstock / Africa Studio)
Mehr als 680.000 Beschwerden wegen Computerbetruges reichten aktuelle und ehemalige Angehörige der US-Streitkräfte seit 2015 bei der US-Handelsaufsicht FTC ein. Das ergab eine Untersuchung des Netzwerk-Serviceanbieters Atlas VPN. Die Statistik umfasst Meldungen von Militärangehörigen im Denst, von Reservisten und Familienangehörigen sowie von Veteranen.
Meldungen von Veteranen machen den Löwenanteil der gemeldeten Fälle aus: 61 Prozent. Ex-Soldaten verzeichneten auch einen Grossteil der Schäden, nämlich 57 Prozent oder 217,2 Mliionen US-Dollar.

Jeder fünfte Gambler verliert Tausende

Die gemeldeten Fälle betrafen Betrug, Identitätsdiebstahl und andere Verbraucherbeschwerden. Den grössten Schaden richteten dabei illegale Gewinnspiele und Lotterien an, auf sie entfielen allein 51,9 Millionen US-Dollar. Etwa jeder fünfte, der ein illegales Glücksspiel bei der FTC anzeigte, hatte dabei auch Geld verloren, im Schnitt rund 2.800 Dollar pro gemeldetem Fall. Dicht gefolgt wurden sie von Betrügern, die sich als Regierungsbeamte ausgaben, und so immerhin 46,5 Millionen US-Dollar stehlen konnten. Mit knapp 113.000 Fällen seit 2015 war dies die häufigste Betrugsform, die der FTC von aktiven US-Mititärangehörigen gemeldet wurde. Schaden pro Fall im Schnitt: gut 1.000 Dollar.
Im Visier krimineller Banden waren die Militärangehörigen auch, wenn es um so genannte "Romance Scams" ging: Nicht wenige Soldaten machten sich offenbar falsche Hoffnungen über Avancen, die ihnen eine fremde Person über das Netz machte - und büssten im Schnitt 4.000 Dollar dabei ein.

Heisses Pflaster Anlage-Tipps

Ansonsten trafen die Militärangehörigen die Betrugsversuche, die Zivilisten auch kennen: Angebliche Tech-Support-Anfragen, E-Commerce-Betrügereien und anderes. Besonders hervor sticht allerdings eine Betrugsform, die im sozialversicherungspflichtigen Deutschland nicht ganz so bekannt ist: Seminare und betrügerische Angebote für Finanzinvestitionen. Der FTC wurden in fünf Jahren nur 100 solcher Fälle gemeldet, aber der Schaden lag im Mittel bei 20.000 Dollar. 
Die FTC ruft alle amerikanischen Bürger dazu auf, Betrugsversuche im Netz zu melden. Die Behörde ermittelt in solchen Fällen zwar nichts selbst, sie gibt ihre Erkenntnisse aber an über 2.500 Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land weiter.


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