11.07.2012, 00:00 Uhr

Symantec: Mehr als ein Drittel aller Angriffe richtet sich gegen Kleinunternehmen

Im ersten Halbjahr 2012 waren vor allem Kleinunternehmen von Cyber-Attacken betroffen. Nicht weniger als 58 Angriffe täglich ? das sind 36 Prozent aller Angriffe überhaupt ? wurden auf Firmen mit höchstens 250 Mitarbeitern verübt. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen Symantec Intelligence Reports für Juni 2012. Ende Dezember 2011 lag der Anteil laut dem jüngsten Internet Security Threat Report  noch bei 18 Prozent.

Die Anzahl gezielter Cyberattacken nahm seit Jahresbeginn insgesamt um 24 Prozent zu. Pro Tag konnten in den Monaten Mai und Juni durchschnittlich 151 solcher Attacken abgewehrt werden. Mit etwa 69 geblockten Angriffen täglich sind grosse Unternehmen mit mehr als 2.500 Angestellten immer noch die am meisten gefährdete Zielgruppe ? auch wenn kleinere Betriebe stark «aufholen». «Während kleinere Firmen immer mehr ins Visier der Angreifer geraten, gehen die Attacken auf grössere Unternehmen immer weiter zurück. Wir gehen davon aus, dass es da einen direkten Zusammenhang gibt. Die Angreifer scheinen ihre Ressourcen von der einen auf die andere Gruppe umzulegen», erklärt Max Galland, Senior Manager SMB Sales EMEA Central Region bei Symantec.

Der Verteidigungssektor (als Unterkategorie der Öffentlichen Hand) war im ersten Halbjahr 2012 mit 7,3 Angriffen pro Tag am stärksten bedroht. Auf Platz zwei und drei folgten der chemische/pharmazeutische beziehungsweise der produzierende Sektor. Auch wenn das Risiko in diesen beiden Bereichen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat, bekommen sie immer noch jede fünfte beziehungsweise jede zehnte gezielte Attacke ab.

Weitere Ergebnisse im Überblick:

Spam: Im Juni fiel die globale Spamrate um 1,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Mai 2012, und zwar auf 66,8 Prozent (1 von 1,50 E-Mails). Damit setzt sich der Trend fort, nach dem das weltweite Spam-Aufkommen seit Ende 2011 kontinuierlich zurückgeht.

Phishing: Die Phishing-Aktivitäten stiegen im Juni um 0,04 Prozentpunkte. Damit verbarg sich im Schnitt hinter einer von 467,6 Mails ein Phishing-Versuch. Das entspricht einer Quote von 0,28 Prozent.

Per E-Mail verbreitete Angriffe: Der weltweite Anteil an Viren, die per E-Mail verschickt wurden, belief sich auf eine von 316,5 Mails (0,31 Prozent) und stieg damit gegenüber Mai 2012 um 0,04 Prozentpunkte. Von der Malware, die per E-Mail versendet wurde, enthielten 27,4 Prozent Links auf bösartige Webseiten. Im Vergleich zum Mai sank die Quote damit um 1,2 Prozent.

Über Webseiten verbreitete Malware: Symantec Intelligence ermittelte im Juni täglich durchschnittlich 2.106 Webseiten, die Malware oder andere unerwünschte Programme enthielten. Dazu gehört auch Spyware und Adware. Seit Mai 2012 ist der Anteil damit um 51,7 Prozent gefallen.

Endpoint-Gefahren: Die am häufigsten geblockte Malware in diesem Monat war der WS.Trojan.H. Er wurde mit heuristischen Verfahren erkannt. Dateien mit diesen Charakteristika stellen ein Sicherheitsrisiko für den Benutzer dar und werden deshalb geblockt, bevor sie auf den Rechner gelangen.

Die wichtigsten Ländertrends:

Spam
?         In Deutschland entfielen 66,3 Prozent des E-Mail-Aufkommens auf Spam, in Österreich wurde ein Wert von 68,9 Prozent erreicht und in der Schweiz waren es 66,7 Prozent.
?         Den höchsten Anteil an Spam-E-Mails hatte mit 74,3 Prozent Ungarn.

Phishing
?         Die Niederlande sind das Land mit den meisten Phishing-Mails. Im Juni war eine von 54,4 E-Mails ein solcher Angriff.
?         In Deutschland ist eine von 1.043,7 Mails eine Phishing-Attacke.

Per E-Mail verbreitete Malware-Angriffe
?         In den Niederlanden wurde im Juni eine von 48,6 Mails als bösartig erkannt. Damit weist das Land weltweit die höchste Rate auf.
?         In Deutschland war eine von 385,4 Mails verseucht, in Österreich war es eine von 308,8 Mails und in der Schweiz eine von 368,6.

Der Symantec Intelligence Report für Juni 2012 liefert weiterführende Daten und Analysen zu den erläuterten Trends und Zahlen sowie detaillierte Informationen zur Entwicklung in den einzelnen Ländern und Branchen. (ph) http://www.symantec.ch

Siehe auch: Wunsch nach perfekter Strandfigur spielt Online-Betrügern in die Hände, Gegen veraltete Programme: Personal Software Inspector 3.0 erschienen



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