25.03.2010, 00:00 Uhr

Polizei-Informatik: National vernetzt gegen das Verbrechen

Am Donnerstag tagte in Bern der Schweizer Polizei Informatik Kongress (SPIK). Die Vernetzung der Polizei-Informatik über die Kantonsgrenzen hinaus sei ein Muss: Dies konstatierte der Berner Regierungspräsident und Polizeidirektor Hans-Jürg Käser in seiner Eröffnungsansprache. Der Berner Polizeikommandant Stefan Blättler doppelte nach, sein Korps sei bereit, mit anderen eine entsprechende Führungsrolle einzunehmen.
Im Stade de Suisse ging heute der Schweizer Polizei Informatik Kongress (SPIK) 2010 über die Bühne: Über 400 Polizeioffiziere, Polizisten, Polizeiinformatiker, IT-Ermittler und Spezialisten der Privatwirtschaft tauschten sich zu Fragen der Polizeiinformatik und der Cyber-Kriminalität aus.  In seiner Eröffnungsrede betonte der Berner Regierungspräsident und Polizeidirektor Hans-Jürg Käser (fdp), die Politik müsse alles daran setzen, dass die Polizeiinformatik bis in etwa zehn Jahren schweizweit vereinheitlicht sei. Denn: Das Verbrechen und die Verbrechensbekämpfung bauen heute gleichermassen auf IT auf. Und das führt zur Abhängigkeit von der Technik einer möglicherweise fatalen Abhängigkeit. Eigentlich, so Käser weiter, sei die Technik zur eigentlichen Achillessehne der Polizei geworden. Allein: Die Polizei habe den Auftrag, dafür zu sorgen, dass sie den Verbrechern auch im Cyberspace immer einen Schritt voraus sei: Dafür zahlten die Bürgerinnen und Bürger schliesslich Steuern.
Ein teures, aber unumgängliches Wettrüsten
Deswegen sei Vernetzung dringend nötig. Es dürfe nicht sein, dass jeder Kanton für die anstehenden Probleme auf eigene Faust eine Lösung suche, die dann womöglich nicht einmal kompatibel sei mit den Systemen anderer Kantone. Auch finanziell sei dies ein Unding: Wie kleinere Kantone beim gegenwärtigen technischen Wettrüsten noch mithalten sollen, ist mir erst recht schleierhaft. Neben technologischen Trends und finanziellen Realitäten sei auch die kantonale Polizeihoheit zu beachten: Ihre Aushöhlung lehnte Käser unmissverständlich ab. Gerade auch darum heisse das Zauberwort Vernetzung im Interesse der Verbrechensbekämpfung: Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes schuldig auch wenn die Datenschützer wenig Freude daran haben mögen.
Eine führende Rolle des Kanton Bern
Stefan Blättler, Kommandant der Kantonspolizei Bern, schloss sich in seinen Ausführungen an: Er sei nicht nur der Meinung, dass eine Harmonisierung der Informatikplattformen zwingend nötig und technisch möglich sei, sondern sein Korps sei auch bereit, mit anderen eine Leaderrolle bei der Harmonisierung der schweizerischen Polizeiinformatik zu übernehmen wie es von einem grossen Korps zu erwarten sei. (Patrick Hediger)       



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