23.08.2006, 00:00 Uhr

Meldungen von Netzkriminalität zugenommen

Die deutsche Internet-Wirtschaft ist im Rahmen der Initiative "no abuse in internet" (naiin) in den Jahren 2000 bis 2005 mehr als 126.000 Hinweisen auf illegale Online-Aktivitäten nachgegangen, wobei mehr als 15.640 Ermittlungsverfahren entstanden. Allein im vergangenen Jahr bearbeitete die Beschwerdestelle 51.300 Beschwerden von Internet-Nutzern. Im Jahr 2004 waren es noch 30.260. "Vor allem international hat naiin aufgerüstet und europäische Strukturen aufgebaut. In Kürze soll unsere Beschwerdestelle noch in mehreren Sprachen verfügbar sein, um so als Anlaufstelle für alle europäischen Internetnutzer dienen zu können", erklärt Dennis Grabowski, Geschäftsführer von naiin. Laut seinen Angaben werde vor allem seitens der Politik im Bereich der Internetkriminalitätsbekämpfung zu wenig getan. " Wir haben in Deutschland nicht nur Gesetzeslücken, sondern zum Teil fehlen schlicht und ergreifend passende Regelungen, wie etwa ein Gesetz gegen sexuelle Übergriffe auf Kinder in Chat-Rooms. Die Behörden haben oftmals keine angemessene Handlungsgrundlagen", so Grabowski im pressetext-Interview. Die Politik müsse diese Missstände beseitigen und nicht zuletzt auch die Behörden sowohl technisch als auch personell besser ausstatten. "Darüber hinaus muss sie auf internationaler Ebene auf eine Rechtsangleichung und eine bessere Staaten-übergreifende Kooperation hinarbeiten", so Grabowski im Gespräch mit pressetext.

Arthur Wetzel, Präsident der Initiative, blickt mit Stolz auf die letzten Jahre der Initiative zurück. "Wir sehen, dass unser Engagement Früchte trägt und es richtig und wichtig ist, die Strafverfolgungsbehörden mit den Problemen nicht allein zu lassen. Wir konnten nicht nur illegale Aktivitäten nachweisen und unterbinden, sondern auch Straftäter identifizieren und der Strafverfolgung zuführen", so Wetzel. Im Detail ging aus den Ergebnissen der Initiative hervor, dass 57 Prozent der eingegangenen Beschwerden dem Handel mit Kinderpornografie zuzuschreiben sind und 24 Prozent rechtsextremen Ausschweifungen. Die übrigen Beschwerdefälle betreffen sexuelle Übergriffe auf Kinder, Jugendschutz-Verstösse oder diverse Betrugsformen, wie etwa Phishing, das dem Internetnutzer falsche Tatsachen vortäuscht, um damit die Herausgabe der Online-Banking-Daten zu erwirken. (ph/pte) http://www.naiin.org/



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