NZZ spannt mit Google zusammen 01.05.2015, 09:34 Uhr

NZZ Schweizer Partner der Digital News Initiative

Diese Woche haben Google und europäische Verlagshäuser die Digital News Initiative (DNI) angekündigt. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) ist als erster Partner aus der Schweiz mit dabei.
Die Initiative verfolgt das Ziel, qualitativ hochwertigen Journalismus in Europa durch Technologie und Innovation zu fördern. Neben der NZZ sind seit der Ankündigung der Initiative noch weitere Verlagshäuser aus Deutschland, Italien, Polen, Spanien und anderen europäischen Ländern hinzugekommen. Das Partnerprogramm stösst auf grosses Interesse und ist weiterhin für jeden in Europa offen, der sich in der Nachrichtenbranche engagiert.
Google und führende Zeitungsverlage in Europa kündigen diese Woche die Digital News Initiative an. Sie informierten wie folgt.
FT Media Conference 2015 – London – Google und acht der führenden Zeitungsverlage in Europa gaben heute die Digital News Initiative (DNI) bekannt, eine Partnerschaft mit dem Ziel, qualitativ hochwertigen Journalismus in Europa durch Technologie und Innovation zu fördern. Gründungspartner sind Les Echos (Frankreich), die FAZ (Deutschland), die Financial Times (UK), The Guardian (UK), NRC Media (Niederlande), El Pais (Spanien), La Stampa (Italien) und die Zeit (Deutschland). Hinzu kommen führende Branchenverbände wie das European Journalism Centre (EJC), das Global Editors Network (GEN) und die International News Media Association (INMA).

Ziel der Initiative ist die Unterstützung eines nachhaltigen Ökosystems für Nachrichten und die Förderung von Innovationen im Bereich digitaler Journalismus durch langfristige Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Medienhäusern, Journalisten sowie Anbietern von Informationstechnologie. Die DNI wird ihr Partnerprogramm sukzessive ausweiten. Jeder in der europäischen Nachrichtenbranche soll die Möglichkeit haben, an einzelnen oder allen Elementen der Initiative teilzunehmen.

Carlo D’Asaro Biondo, President of Strategic Relationships für Google in Europa, sagte dazu: "Das Internet bietet für die Gestaltung und Verbreitung von gutem Journalismus enorme Möglichkeiten. Doch es stellen sich berechtigte Fragen, wie ein qualitativ hochwertiger Journalismus im digitalen Zeitalter aufrechterhalten werden kann. Im Rahmen der Digital News Initiative wird Google Hand in Hand mit Zeitungsverlagen und Branchenverbänden zusammenarbeiten, um dabei zu helfen, nachhaltigere Nachrichtenmodelle zu entwickeln. Wir stehen noch ganz am Anfang und laden alle ein, sich uns anzuschliessen."

Die Arbeit der DNI wird sich auf folgende Schlüsselbereiche konzentrieren:

1. Produktentwicklung: Google und die Zeitungsverlage werden eine "Produktarbeitsgruppe" einrichten, um einen engen und fortlaufenden Dialog zu ermöglichen, wie durch neue Produkte Umsätze, Traffic und die Bindung des Publikums gesteigert werden können.
  • Diese Produktarbeitsgruppe wird sich aus Vertretern grosser und kleiner europäischer Zeitungsverlage zusammensetzen und sowohl die Wünsche der Nachrichtenbranche vertreten als auch als Kanal für den Dialog über Werbeanzeigen, Videos, Apps, Datenanalysen, kostenpflichtige Nachrichtendienste und Google News dienen.
  • Google und die Gründungspartner aus der Verlagsbranche haben bereits begonnen, eine Reihe von Produktideen auszuarbeiten und erwarten im Lauf der Arbeit der DNI weitere Produktvorschläge zu entwickeln.
  • Ziel dieses Dialogs ist die Entwicklung von Produkten, von denen die gesamte Nachrichtenbranche weltweit profitieren kann.

2. Innovationsförderung: Über einen Zeitraum von drei Jahren wird Google Innovationen im Bereich digitaler Nachrichtenjournalismus unterstützen und fördern.
  • Google wird insgesamt 150 Millionen Euro für Projekte bereitstellen, die neue Ansätze im digitalen Journalismus verfolgen.
  • Jeder, der an Innovationen im Bereich Online-Nachrichten arbeitet, kann sich bewerben, also z. B. etablierte Verlage, reine Online-Anbieter und IT-Startups im Nachrichtenumfeld.
  • Die DNI wird hierzu Kriterien und Prozesse in Abstimmung mit einer Beratergruppe entwickeln. Diese setzt sich aus Verlagen und Organisationen zusammen, die über Erfahrung im Bereich Journalismusförderung verfügen.
  • Die Bewerbungen werden basierend auf Innovationsgrad, Umsetzbarkeit und möglicher Wirkung beurteilt.

3. Ausbildung und Forschung: Google wird in neue Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Journalisten und Redaktionen in ganz Europa investieren. Folgende Investitionen sind geplant:
  • Eigenes Personal an den Standorten Paris, Hamburg und London zur Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen in Redaktionen
  • Partnerschaft für Schulungen und Weiterbildung mit Organisationen im Bereich Journalismus wie dem European Journalism Centre, WAN-IFRA, GEN, dem Center for Investigative Reporting und Hacks/Hackers, einer Organisation, die Treffen zwischen Journalisten und IT-Fachleuten ermöglicht
  • Verbesserte Online-Ressourcen und Tools für Journalisten

Ausserdem wird Google folgende wissenschaftliche Forschungsprojekte zur Veränderungen in der Medienlandschaft finanzieren:
  • Ein erweiterter Reuters Institute Digital Report zum Nachrichtenkonsum und Nutzerverhalten in Europa (über 20 Länder)
  • Stipendien für wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich computergestützter Journalismus
  • einschliesslich computergestützte Recherche, Crowd-Sourcing von Informationen und Datenjournalismus Erweiterung des Google Journalism Fellowships-Programms auf Europa




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