31.05.2012, 00:00 Uhr

Silicon City Zurich: Potenzial als Top-ICT-Standort

Die ICT-Branche entwickelt sich zu einem Wachstumstreiber der Zürcher Wirtschaft. Sie beschäftigt über 40'000 Mitarbeitende im Kanton und erwirtschaftet 5,5 Prozent des gesamten Bruttoinlandproduktes. Heute lud die Zürcher Software-Schmiede AdNovum Branchenvertreter, Meinungsmacher und Politiker zum Austausch. In ihren Referaten unterstrichen Stadtrat Martin Vollenwyder, Google Country Director Patrick Warnking und economiesuisse Chefökonom Rudolf Minsch die Bedeutung der ICT für Zürich. Nächste Woche findet in Zürich zudem die 34th International Conference on Software Engineering statt.

Seit Jahrzehnten gilt Zürich international als der Bankenplatz schlechthin. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen im Finanzsektor ist nun eine Diversifizierung angezeigt. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung sind sich einig: Die ICT hat das Potenzial, zu einem neuen wichtigen Wachstumstreiber der Zürcher Wirtschaft zu werden. Das zeigt sich durch den Zuzug grosser internationaler Firmen wie Google oder IBM und durch das Wachstum innovativer Zürcher ICT-Startups. «Der Ausbau und die internationale Positionierung des ICT-Standorts Zürich sind Ziel des Legislaturschwerpunktes des Zürcher Stadtrates», sagt der Zürcher Finanzvorstand und Stadtrat Martin Vollenwyder. «Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, dass Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden in verschiedene Projekte investieren, so insbesondere in die Rekrutierung sowie Aus- und Weiterbildung der dringend benötigten Informatik-Spezialisten, in die Innovations- und Startup-Förderung sowie in die Weiterentwicklung der Infrastruktur», so Vollenwyder weiter. Ruedi Wipf, CEO von AdNovum, weiss das Potenzial des Standorts schon jetzt zu nutzen: «Wir sind heute internationaler aufgestellt als vor zehn Jahren und profitieren vom Know-how-Austausch. Die Schweizer Ingenieurs-Kultur ist bei AdNovum aber nach wie vor sehr prägend. Dies ist ein starkes Plus und hilft uns bedeutend beim Export unserer Werte und Produkte.»

ICT bringt Wertschöpfung für verschiedene Branchen
Einen guten Nährboden für Innovation in Zürich sieht Patrick Warnking, Country Director für Google Schweiz: «Zürich ist Googles grösster Entwicklungsstandort ausserhalb der USA. In der Schweiz entwickeln die rund 800 Mitarbeitenden Online-Dienste für die ganze Welt. Der Fokus liegt auf Innovation für Produkte wie Google Maps, Google Suche, Google Apps, Ads und YouTube. Google arbeitet mit zahlreichen lokalen Partnern rund um Innovation und Online-Marketing zusammen. Innovationskultur und typische Schweizer Werte wie Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ergänzen sich befruchtend für beide Seiten.» Wie breit die Schweizer Wirtschaft von den schnellen Entwicklungen in der Branche profitieren kann, beschreibt economiesuisse Chefökonom Rudolf Minsch: «Die Informations- und Kommunikationstechnologien verändern die Welt. Sie sind der Innovationstreiber für viele Anwendungen in den nächsten Jahren. Eine starke ICT in Zürich ist daher entscheidend dafür, dass bei uns auch in anderen Branchen Innovationen erzielt werden. Die ICT stärkt somit über positive Spillovers den Wirtschaftsraum Zürich.» Entsprechend geht Minsch davon aus, dass die ICT-Branche in den nächsten fünf Jahren noch deutlich wächst.

Vom 2. bis 9. Juni 2012 findet in Zürich die 34th International Conference on Software Engineering (ICSE 2012) statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Glinz vom Institut für Informatik der Universität Zürich nehmen über 1200 Fachleute aus der ganzen Welt an der Konferenz oder einer ihrer Begleitveranstaltungen teil. Die Teilnehmer haben die Auswahl aus insgesamt mehreren hundert Referaten. Daneben ist die Konferenz auch ein Ort für Diskussionen, den Austausch von Ideen und Erfahrungen sowie die Pflege von Netzwerken. AdNovum unterstützt die ICSE 2012 als Unternehmenssponsor. (ph)

Siehe auch: BlueLion, der Inkubator für ICT und CleanTech, öffnet seine Tore, Fachkräftemangel kostet deutsche IT-Branche 11 Milliarden Euro



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