30.04.2008, 00:00 Uhr

Mac Sudden Motion gleich Erdbeben

In einem Projekt der University of California und der Stanford University sollen Macintosh Laptops massenhaft als Erdbeben-Frühwarnsystem vernetzt werden. Das Quake Catcher Network nutzt dabei den Sudden Motion Sensor, der im Mobilrechner eigentlich für den Schutz der Festplatte verantwortlich ist. Bei schnellen Bewegungen werden die Leseköpfe der Festplatte geparkt, um Beschädigungen etwa in Folge eines Sturzes zu vermeiden. Der Sudden Motion Sensor wurde im Januar 2005 bei den PowerBooks eingeführt und im Juli 2005 auch bei den Apple iBooks eingebaut. Die Baureihen MacBook, MacBook pro und MacBook air verfügen ebenfalls über die Sensoren. Ende März berichtete Wired über die Erdbebenforscherin Elizabeth Cochran, die vor zwei Jahren von dem Programm SeisMac inspiriert wurde. Dieses Tool visualisiert die Messdaten des Sudden Motion Sensors.
Das Quake Catcher Network (QCN) tritt jetzt ein in die Beta-Phase, wie TR berichtet. Mac-User können sich ein Stück Software laden, das Messdaten an eine zentrale Stelle übermittelt. Damit Bewegungen im normalen Gebrauch nicht stören, aktiviert sich das Programm erst nach rund drei Minuten. Zusammen mit Ortsangaben, die über Google Maps zu konfigurieren sind, und einer Internet-Verbindung erhalten die Forscher ein Netzwerk von seismischen Sensoren, die ungewöhnliche Aktivitäten in und unter der Erdkruste lokalisieren können.
Für weitere Computer sollen in Kürze ein externer Sensor (USB) nebst weiterer Software angeboten werden. Softwares für IBM ThinkPads und Laptops von HP sollen später folgen.

Das QCN ist allerdings noch zu klein, um automatisiert vor Beben warnen zu können. Wissenschaftler am USGS, dem U.S. Geological Survey, und bei der California Seismic Safety Commission stellten kürzlich eine Studie vor, die eine 99 prozentige Wahrscheinlichkeit für ein grosses Beben in Kalifornien vorhersagt. Innerhalb der nächsten 30 Jahre ist ein Beben der Stärke 6,7 und höher sehr wahrscheinlich. Ein Wert von 7,5 und höher kann mit 46-prozentiger Wahrscheinlichkeit erreicht werden. Dabei sei Süd-Kalifornien gefährdeter als die Bay-Area um San Francisco. Es wird also dringend ein gutes Erdbeben-Frühwarnsystem benötigt. (ph/macup)



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