12.02.2014, 00:00 Uhr

Grosse Kostenunterschiede im Schweizer Online-Trading

moneyland.ch, ein unabhängige Schweizer Finanzvergleichsdienst, hat die Trading- und Depot-Gebühren von 18 Banken im Rahmen des bisher umfassendsten Schweizer Trading-Vergleichs unter die Lupe genommen. Die Preisunterschiede sind markant: Die teuersten Anbieter sind bis mehr als viermal so teuer wie die günstigsten Online-Broker.
Der Online-Börsenhandel wird bei Anlegern immer beliebter: nicht nur professionelle Händler, sondern auch immer mehr Privatanleger handeln in der Schweiz «in eigener Regie». Es erstaunt deshalb nicht, dass in der Schweiz zahlreiche Online-Trading-Anbieter ? neben reinen Online-Brokern auch klassische Universalbanken ? um die Gunst der Trader werben. Leider wird auch der Tarifdschungel immer undurchschaubarer.

Zahlreiche Gebührenarten im Online-Börsenhandel

Die Kosten können je nach Finanzprodukt, Börsenplatz sowie je nach Höhe und Anzahl der Transaktionen von Bank zu Bank variieren. Hinzu kommen Pauschaltarife, Rabattierungen, eidgenössische Umsatzabgaben sowie eine Reihe von verschiedenen Konto- und Depotgebühren. Um grössere Kostentransparenz zu schaffen, hat moneyland.ch die wichtigsten 18 Online-Broker und Schweizer Universalbanken bezüglich all dieser anfallenden Kosten verglichen.

Gelegenheits- , Viel- und Wenigtrader im Vergleich

Für den Vergleich hat moneyland.ch die entsprechenden Gebührenstrukturen von 18 Schweizer Online-Handelsplattformen analysiert und die Handels- und Depotkosten für drei idealtypische Kunden ausgewertet (genaue Angaben im Anhang). Der «Gelegenheitstrader» führt 18 Transaktionen im Jahr durch und verfügt über ein Depot von umgerechnet rund 56'600 Franken mit Schweizer Aktien, US-Aktien, europäischen Aktien und Indexfonds. Der «Vieltrader» handelt mit 88 Transaktionen jährlich verhältnismässig häufig mit einem Depot von umgerechnet rund 75'300 Franken. Der «Wenigtrader» hingegen tätigt nur 10 Transaktionen pro Jahr mit einem Depot von rund 19'150 Franken. Wichtig zu wissen: Die anfallenden Kosten können je nach persönlichem Nutzungsprofil und Vergleichszeitpunkt variieren. Ein individueller Vergleich anhand des persönlichen Trading-Verhaltens ist deshalb zusätzlich zu empfehlen (ein solcher Vergleich mit individuellen Angaben ist auf moneyland.ch kostenlos und ohne Aufwand möglich).

Tausende von Franken Sparpotenzial

«Das Augenmerk der Anlegerinnen und Anleger gilt in erster Linie dem Börsenkurs der Wertschriften-Käufe und ?Verkäufe; dabei gehen die Transaktionskosten häufig vergessen», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Dabei ist das Sparpotenzial markant: der untersuchte Vieltrader kann in einem einzigen Jahr rund 6'470 Franken sparen, wenn er vom teuersten zum günstigsten Anbieter wechselt. Der teuerste Anbieter verrechnet mehr als viermal so hohe Gebühren wie der günstigste. Für den Gelegenheitstrader beträgt dieses Sparpotenzial rund 1'920 Franken, für den Wenigtrader immer noch rund 700 Franken für ein einziges Jahr.

Neben Preis auch Leistungen vergleichen

«Entscheidend sind neben den reinen Handels- und Depotkosten auch die angebotenen Leistungen wie Produktvielfalt, Börsenzugänge, Real-Time-Kurse, Tools, Alert-Funktionen oder Research-Angebote», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Trading-Angebote wie Börsenplätze, Trading-Klassen oder Zusatzdienstleistungen kann der interessierte Anleger mittels diverser Filterkriterien auf moneyland.ch kostenlos sortieren.

Reine Online-Broker am günstigsten

Reine Online-Broker sind deutlich kostengünstiger als Universalbanken, die allerdings auch zusätzliche Anlageberatung in der Filiale offerieren. Der Vergleich von moneyland.ch zeigt, dass für alle drei untersuchten Profile der Online-Broker Cornèr Trader der zurzeit kostengünstigste Schweizer Anbieter ist. Ebenfalls zu den Günstigsten gehören Strateo und Cash Zweiplus. Auch die Saxo Bank gehört momentan für die Profile Gelegenheits- und Vieltrader zu den günstigsten Brokern, lohnt sich aber eher nicht für Wenigtrader ? ohne Handelsaktivität und mit einem Barsaldo von unter 25'000 Franken fallen Depotgebühren von 100 Franken pro Halbjahr an. PostFinance ist für Wenigtrader nicht zuletzt aufgrund der kostenlosen Depotführung günstig, allerdings für Gelegenheits- und Vieltrader nur im Mittelfeld und damit wesentlich teurer als die führenden Trading-Anbieter. (ph)



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