Google-Algorithmus 22.07.2019, 08:09 Uhr

So sollten SEOs auf Mobile First und Machine Learning reagieren

Die aktuellen Modifikationen des Google-Algorithmus sorgen für eine Veränderung des Rankings. Nicht nur der Mobile-First-Index, auch die Weiterentwicklung des Machine Learning und die verstärkte Nutzung der Voice Search muss von SEO-Experten berücksichtigt werden.
(Quelle: shutterstock.com/bloomua)
Von Arne Chananewitz, Head of SEO bei der Löwenstark Online-Marketing GmbH
Seit dem ersten Juli gilt: Alle neuen und bisher nicht indexierten Webseiten werden von Google ausschliesslich mit dem Smartphone-Bot gecrawlt. Für das Ranking und die Sichtbarkeit der Webseite sind demnach allein die mobilen Versionen und Inhalte von Relevanz. Google reagiert damit auf das veränderte User-Verhalten, das sich immer weiter in Richtung mobiler Nutzung entwickelt. Die Desktop-Versionen, die Google bisher für die Bewertung von Seiten herangezogen hat, verlieren stark an Bedeutung und werden im Ranking nicht mehr priorisiert.
Mobil optimierter Content ist also bedeutender denn je. SEOs müssen ihren Fokus von nun an auf die Prüfung und Erweiterung der mobilen Inhalte legen. Dafür sollte zunächst in der Google Search Console überprüft werden, ob die URL bereits mit dem Smartphone-Bot gecrawlt wird.

Machine Learning und Voice verändern das Ranking

Doch Mobile-First ist nicht die einzige Änderung im Google-Algorithmus: Auch das Machine Learning schreitet immer weiter voran. Die Erstellung der Suchalgorithmen erfolgt zunehmend durch Maschinen, nicht durch Menschen. Die Maschine prüft unter anderem die Spam-Wahrscheinlichkeit von Webseiten und schreibt den Algorithmus anhand der erlernten Fähigkeiten und Erfahrungen.
Das heisst, dass Webseiten durch künstliche Intelligenz und einen automatischen Lernvorgang bewertet und anhand bestimmter Faktoren als Spam eingestuft werden. SEO-Experten empfehlen als Reaktion auf diese Entwicklung eine Ausrichtung der Webseiten auf qualitativ hochwertigen Content. Darauf zielt auch das aktuelle Core-Update ab: Faktoren wie Nutzerverhalten und Qualität werden ganzheitlich betrachtet und nicht wie bei den Penguin- und Panda-Updates auf spezielle Kriterien beschränkt. Die Qualität bezieht sich nicht nur auf den Content, sondern auch auf die Links. Auch diese können mithilfe von Machine Learning geprüft und als toxisch bewertet werden.
Das maschinelle Lernen ist ein wichtiger Bestandteil der immer stärker genutzten Voice Search: Eine weitere Entwicklung des Nutzerverhaltens, die Einfluss auf den Algorithmus und demnach auf die SEO hat. Die manuelle Google-Suche, die sich auf möglichst wenige Keywords beschränkt, wird in der Voice Search von ausformulierten Sätzen mit einer Vielzahl an Keywords abgelöst.
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Optimierung ist, dass die Voice Search nur ein einziges Ergebnis liefert - der Bereich der bezahlten Anzeigen fällt ebenfalls weg. Der Suchmaschinenoptimierung wird dadurch eine erhöhte Relevanz zugeordnet, da vorausgesagt werden muss, was der Nutzer sucht. Nur dann kann die Webseite auf genau diese Keywords und Fragestellungen optimiert werden, sodass Google sie als optimales Ergebnis einstuft.

So sollten SEOs auf die Neuerungen von Google reagieren

Die Änderungen des Google-Algorithmus stellen SEO-Experten vor eine Herausforderung. Wie sollte die Strategie an die Modifikationen angepasst werden?
Als Reaktion auf die Mobile-First-Indexierung bietet sich eine Umstellung auf Responsive Designs an. Webseiten passen sich automatisch den Eigenschaften des genutzten Endgeräts an und gewährleisten ein einheitliches Anzeigen aller Inhalte und Navigationselemente in der entsprechenden Bildschirmauflösung. Dadurch, dass das Design auf das Gerät "reagiert", wird ein optimales Nutzererlebnis ermöglicht. Hinzu kommt, dass nur eine einzige mobil optimierte Webseite anstelle einer separaten M-Dot-Website benötigt wird und gepflegt werden muss.
Ausserdem sollte ein besonderer Fokus auf die Optimierung der Ladezeit gelegt werden. Die Voice SEO sollte in erster Linie auf die veränderten Suchanfragen mit einer Vielzahl an Keywords ausgerichtet sein, damit die Webseite auch bei einer Suche über Sprachassistenten gefunden wird.
An das fortschreitende Machine Learning müssen SEO-Strategien ebenfalls angepasst werden. Hier empfiehlt sich eine Optimierung hinsichtlich der Qualität des Contents und der Links.



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