04.03.2010, 00:00 Uhr
Schweizer wollen nicht mehr aufs Internet verzichten
5.4 Millionen Schweizerinnen und Schweizer nutzen das Internet wöchentlich, im Durchschnitt an sieben Tagen gesamthaft 11 Stunden und 15 Minuten. Die beliebteste Funktion ist nach wie vor das E-Mail, gefolgt von Suchabfragen und Sozialen Netzwerken. Auch kaufen Schweizerinnen und Schweizer im Vergleich oft im Internet ein und geben dabei viel Geld aus. Nach Grossbritannien ist die Schweiz auf Platz zwei. 32 Einkäufe im Durchschnitt sind das von den Halbjahreszahlen ausgehend hochgerechnet im Jahr. Gesamthaft werden so in der Schweiz jährlich 8,32 Milliarden Euro mit Einkäufen übers Internet ausgegeben. Dies kommt mit weiteren aufschlussreichen Ergebnissen aus einer neuen Studie hervor, die die European Interactive Adverti-sing Association EIAA heute gemeinsam mit Hauptpartner Microsoft Advertising präsentiert hat.
Die European Interactive Advertising Association EIAA untersucht mit ihrer Studie Mediascope Europe jedes Jahr den Medienkonsum in Europa. Sie zeigt auf, wann, warum und wie oft welche Medien konsumiert werden mit dem Fokus Internet. Die Studie liefert mittel- und langfristige Rückschlüsse darüber, wie sich die Nutzung des Internets verglichen mit anderen Medien verändert und welche Auswirkung dies auf den optimalen Medienmix eines Marketingbudgets hat. 2009 erhob die EIAA zum ersten Mal auch Daten in der Schweiz nebst 14 anderen europäischen Ländern. Heute Mittwoch präsentierte sie die Ergebnisse anlässlich des Creative Confidential Events von Microsoft Advertising in Zürich. Dabei zeigte sich klar, dass die Internetnutzung weiter steigt und der mobile Zugang immer wichtiger wird. Demgegenüber ist der Anteil an Online-Werbung am Werbegesamtmarkt 2009 gemäss Media Focus mit CHF 358.4 Mio. und somit 5% immer noch klein obwohl die Nutzung rund dreimal höher ist als bei Printmedien. Diese zählen 49% Anteil, TV 28%, Plakate 11%, Radio 4% und Kino 1%.
Auf das Internet können die wenigsten verzichten
Schweizerinnen und Schweizer können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen. Dies zeigten zumindest die Antworten auf die Frage, auf welches Medium nicht verzichtet werden kann. Dabei hat das Internet mit 52% deutlich am besten abgeschnitten. Im Gegensatz dazu nannten lediglich 14% den TV an erster Stelle, Zeitungen gar nur 9%. Hierzulande wird im europäischen Vergleich denn auch viel Zeit im Internet verbracht. 5.4 Millionen sind mindestens einmal pro Woche online, allen voran die Alters-gruppen 16-24 (96%), 25-34 (95%) und 35-44 (92%). Befragt wurden ausschliesslich Leute ab 16 Jahren. Die 5.4 Millionen ergeben somit einen Wert von 84%. Damit liegt die Schweiz im europäischen Vergleich auf Platz 4. Auch zeigt sich, dass ganztags gesurft wird pro Woche 11.4 Stunden. Dies entspricht exakt der Zeit, die für TV-Konsum aufgebracht wird.
E-Mail vor Suchabfragen
Was aber tun Schweizerinnen und Schweizer am häufigsten online und welche Websites besuchen sie am häufigsten? E-Mail ist nach wie vor die beliebteste und somit meist genutzte Funktion. 89% der Befragten gaben dies an, danach folgten Suchabfragen und Soziale Netzwerke wie Windows Live oder Facebook. Bei der Frage, welche Seiten am meisten aufgerufen werden, ist das Resultat eindeutig. News-Websites sind die Wichtigsten, 64% der Befragten bestätigten dies. Gefolgt werden sie von Bank- und Finanzseiten, Reiseanbietern, Online-Auktionen und lokalen, behördlichen Informationen. Ebenfalls beliebt sind Preisvergleiche, Kleider und Mode sowie Online-Spiele. Dies widerspiegelt denn auch 1:1 die Antworten darauf, für welche Tätigkeiten das Internet im täglichen Leben die grösste Unterstützung bietet. Mit Freunden in Kontakt bleiben (74%), Reisen buchen (57%), Produkte finden und vergleichen (54%), Online-Banking (47%) und lokale, behördliche Informationen (44%) abrufen finden am meisten Anklang.
Beim Austauschen von Bildern, Videoclips und Weblinks belegen Schweizerinnen und Schweizer europaweit einen Spitzenplatz. 39% gaben an, dass sie regelmässig Inhalte online austauschen. Am meisten sind das Fotos, gefolgt von Weblinks und Videoclips. Interessant dabei ist der hierzulande im Vergleich häufige Einsatz von mobilen Geräten. 45% gaben an, regelmässig Inhalte beispielsweise über Smartphones auszutauschen, im Gegensatz zu 39% im gesamten Befragungsraum.
Konsum: über 12 Milliarden Franken pro Jahr
Schweizerinnen und Schweizer sind laut der Studie eher willens, für gewisse Inhalte vom Internet zu bezahlen. Zwar gaben immer noch 48% der Befragten an, dass sie für Inhalte grundsätzlich kein Geld ausgeben, doch für Filme beispielsweise würden 32% bezahlen, im Gegensatz zu lediglich 24% im gesamten Befragungsraum. Wenn es um die Suche nach Inhalten und Informationen geht, sind Internet-Suchmaschinen grundsätzlich am beliebtesten. Danach folgen persönliche Kontakte, Preisvergleichdienste, Zeitungen und Magazine.
Auch kaufen Schweizerinnen und Schweizer im Vergleich oft im Internet ein und geben dabei viel Geld aus. Nach Grossbritannien ist die Schweiz auf Platz zwei. 32 Einkäufe im Durchschnitt sind das von den Halbjahreszahlen ausgehend hochgerechnet im Jahr. Gesamthaft werden so in der Schweiz jährlich 8,32 Milliarden Euro mit Einkäufen übers Internet ausgegeben. In sämtlichen 15 befragten Ländern in Europa zusammen sind es 295 Milliarden. Am beliebtesten sind Ferien, gefolgt von Reisetickets, Büchern, elektronischen Geräten, Kleidern, Konzerttickets, Autos und CDs. Zwar werden nach wie vor viele dieser Produkte und Dienstleistungen offline gekauft, die Recherche per Internet jedoch ist zunehmend wichtiger und auch der Kauf übers Internet steigt stetig. 63% gaben hierzulande an, nach der Internetrecherche ihre Meinung zu einem Produkt oder einer Marke geändert zu haben also lassen sie sich vom Internet beeinflussen.
Der Einfluss des Internets nimmt also auch auf Konsumentenebene laufend zu, was das Medium für die Werbeindustrie zunehmend interessanter macht. Es ist demnach lediglich eine Frage der Zeit, bis der Anteil der Online-Werbung im Gesamtwerbemarkt eine ihr gebührende und somit deutlich relevantere Rolle einnimmt. (ph) http://advertising.microsoft.com/schweiz/Home/home.aspx