08.02.2010, 00:00 Uhr
Nutzer können eine Menge gegen illegale Inhalte im Netz tun
Die Internet-Beschwerdestelle vom eco Verband der deutschen Internetwirtschaft und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) ist im Jahr 2009 5987 Beschwerden nachgegangen, die aufmerksame Internetnutzer zu illegalen Inhalten wie Kinderpornografie, extremen Gewaltdarstellungen oder antidemokratischer Propaganda eingereicht haben. Die meisten Beschwerden gingen dabei zum Usenet ein (3018 Beschwerden), dicht gefolgt von Beschwerden über Inhalte auf Websites (2687). In 49 Prozent (2939) der Fälle handelte es sich um Darstellungen von Kindern in unnatürlich geschlechtsbetonter Körperhaltung, rund 40 Prozent der Beschwerden bezogen sich auf Kinderpornografie. Im Bereich der Websites ist ein signifikanter Anstieg der Beschwerden über kinderpornografische Inhalte zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu ist das Beschwerdeaufkommen über politisch extremistische Inhalte im Jahr 2009 weiter rückläufig gewesen. Der Anteil liegt im Jahr 2009 lediglich bei 5 %.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2009 eine enorme Steigerung der Beschwerdezahl (19 %). Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Meldebereitschaft bei den Internetnutzern steigt. Alexandra Koch erklärt, warum das ein gutes Zeichen ist: Das zeigt, dass die Menschen für das Thema sensibilisiert sind und sich engagieren möchten. Genau das brauchen wir: Leute, die mithelfen, diese Inhalte aus dem Internet zu entfernen. Auf einen Anstieg oder Abnahme der jeweiligen illegalen Inhalte im Internet lassen die aktuellen Zahlen nicht schließen. Die Internet-Beschwerdestelle ist im internationalen Beschwerdestellen-Netzwerk INHOPE organisiert und leitet Beschwerden, die im Ausland gehostete Inhalte betreffen, an die entsprechende Partner-Hotline weiter. INHOPE hat Beschwerdestellen in 31 Ländern. Zusätzlich werden strafbare Inhalte zur Anzeige gebracht und in Fällen von Kinderpornografie das Bundeskriminalamt informiert. Internetnutzer können rechtswidrige Inhalte anonym melden unter www.internet-beschwerdestelle.de. Gemeldet werden können rechtswidrige, insbesondere jugend(medien)schutzrelevante Inhalte, die beispielsweise auf Webseiten, in E-Mails, Tauschbörsen, Chats, Newsgroups oder Foren gefunden werden. (ph)