07.07.2006, 00:00 Uhr

Kopierschutzlücke bei Blu-ray- und HD-DVD-Filmen entdeckt

Die Blu-ray Disc und HD DVD dienen als Datenspeicher für hochauflösende Filme - sie sollen die DVD früher oder später beerben. Aus Angst vor Raubkopien wurden bei den Discs diverse Kopierschutzmechanismen eingebaut. So werden die Filmdaten auf den Discs per Advanced Access Content System (AACS) geschützt. Die digitale Ausgabe auf den Monitor ist nur über Verbindungen möglich, die per High Bandwidth Digital Content Protection (HDCP) verschlüsselt sind. Durch diese Kopierschutzkette soll sichergestellt werden, das die Filmdaten nicht abgegriffen werden können. Doch diese Sicherheitskette hat ein Loch, wie das Computermagazin c't nun herausgefunden hat. Die meisten Software-Player unter Windows XP erlauben es nämlich, Screenshots in voller Auflösung von den Filmen zu erstellen. Dazu muss man lediglich während der Filmwiedergabe auf die Drucken-Taste (Print-Screen) auf dem Keyboard tippen. Eine solche Screenshotfunktion lässt sich zudem automatisieren, sodass man HD-Filme sowohl von Blu-ray Discs als auch von HD DVDs Bild für Bild kopieren kann. Die Leistung aktueller PC-Systeme reicht für eine lückenlose Aufzeichnung aus, wie c't vorrechnet. Anschliessend könnte man die Einzelbilder leicht wieder zu einem kompletten Film verbinden und mit dem Ton, den man separat abgreift, mischen. Betroffen von dem Kopierschutzloch sind sowohl der erste Blu-ray-PC Vaio VGC-RC 204 von Sony, als auch das erste HD-DVD-Notebook Qosmio G30 von Toshiba. Beide verwenden spezielle OEM-Versionen der Abspielsoftware WinDVD von Intervideo. Auf die Bitte einer Stellungnahme von c't bestätigte Toshiba das gefundene Sicherheitsloch, von denen die bisher in Deutschland ausgelieferten Geräte betroffen sind, und kündigte Updates für die Player-Software und den Grafikkarten-Treiber an. Diese neuen Softwareversionen sollen die Screenshotfunktion unterbinden. (bbs)



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