27.02.2014, 00:00 Uhr

Fussballverein im Web - Die Digitalisierung des FC Bayern

Nicht nur auf dem Platz, auch im Web will der FC Bayern gewinnen. Wie der Münchner Verein das "Mia san Mia"-Gefühl in die digitale Welt transportieren will, war Thema auf der Internet World Messe.
In Zeiten von Amazon und Zalando verlagert sich auch die Umsatzgenerierung von Fussballclubs immer mehr ins Web. Der FC Bayern München verkauft inzwischen einen Grossteil seiner Merchandising-Artikel über digitale Plattformen. Welche Herausforderungen das mit sich bringt, erklärte  Benjamin Steen, Leiter Digitale Plattformen, beim FC Bayern München auf dem Kongress der Internet World Messe. "Eines der wertvollsten Güter, die wir besitzen, ist Content", so Steen. Die Produktion und Distribution von Inhalten in Club-Medien liefere Mehrwerte für Fans, erhöhe die globale Reichweite und ermögliche ausserdem einen individuellen Zugriff auf Fans und Partner.
 
Dazu bedient sich der Verein einer "360-Grad-Herangehensweise", um Fans und potenzielle Käufer auf möglichst vielen Kanälen abzuholen. So bedient der FC Bayern beispielsweise 13 Social-Media-Kanäle mit insgesamt über 18,5 Millionen Followern weltweit. Auf Wunsch bekommt die Homepage fcbayern.de, die auf 6,5 Millionen Visitors pro Monat kommt,  nun auch eine achte Sprachversion, nämlich bayerisch. Zudem verschickt der Club fünf verschiedene Newsletter an insgesamt 1,8 Millionen Empfänger.  Eine zunehmend wichtige Bedeutung bekommt dabei der mobile Kanal: "Wir rechnen damit, dass in der nächsten Saison 50 Prozent des Traffics auf unseren Seiten von mobilen Geräten kommt", sagt Steen. Deshalb sind auch alle Portale im Responsive Design verfügbar.
 
Trotzdem: "Wirtschaftlich und strategisch können wir uns noch nicht zurücklehnen", meint Steen: "Heute reicht es nicht mehr aus, mit digitalen Plattformen präsent zu sein, denn man muss auch vor Ort sein."  Der Fussballverein habe es sich zum Ziel gesetzt, international Reichweite aufzubauen und die Marke unabhängig von Kanal, Sprache und Gerät zu transportieren. Auch die USA zählen zu den Zielmärkten, deshalb will der FC Bayern am 1. April ein Büro in New York eröffnen. Auch in China könnte der Verein bald vertreten sein. (ph/iw)



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