19.02.2008, 00:00 Uhr

Alibaba.com hat Angst vor Microsoft

Das chinesische Portal drängt auf mehr Unabhängigkeit von Kooperationspartner Yahoo, schreibt das "Wall Street Journal Asia". Die Übernahme-Offerte Microsofts für Yahoo sorgt bei Alibaba.com, der grössten chinesischen E-Commerce-Plattform fuer Unruhe. Denn seit 2005 hält Yahoo einen 39prozentigen Anteil an der 9.000 Mitarbeiter zählenden Firma - und ist damit grösster ausländischer Teilhaber. Alibaba-Gruender Jack Ma, der bislang die Geschäfte weitgehend unter seiner Kontrolle hat, fuerchtet, diese Unabhängigkeit zu verlieren, sollte Microsoft Yahoo uebernehmen. Fuer diesen Fall, so schreibt das "Wall Street Journal Asia" habe das Alibaba-Management schon eine Reihe von Beratern und Anwälten angeheuert. Bislang sei Alibaba noch nicht in die Verhandlungen um die Yahoo-Übernahme einbezogen worden, dies müsse sich aber ändern, wenn Yahoo tatsächlich verkauft würde, heisst es weiter.
Denn Yahoo hatte bei der Übernahme der Minderheitsbeteiligung an Alibaba zugesichert, dass Ma für den Fall eines Besitzerwechsels bei Yahoo ein Mitspracherecht hat. Yahoo hatte 2005 rund eine Milliarde US-Dollar für die 39-prozentige Beteiligung bezahlt. Auch bei der chinesischen Führung könnte es Widerstände gegen eine Einflussnahme Microsofts beim grössten chinesischen E-Commerce-Portal geben. Yahoo war in der Vergangenheit immer wieder in das Visier von Menschenrechtsorganisationen gekommen, das Unternehmen war beschuldigt worden, vertrauliche Daten von regimekritischen Yahoo-Nutzern an die chinesischen Behörden weiterzugeben. (ph/iwb)



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