Ratgeber 17.02.2021, 16:03 Uhr

Was sollte ein gutes VPN können?

Das Internet ist heute mehr als ein blosser Arbeitsplatz oder ein Ort der Vergnügungen. Das Internet ist praktisch ein eigener Lebensbereich, der das Leben des Nutzers in vielerlei Weise tangiert. Schutz durch VPN sollte dabei kein Fremdwort sein.
Ein VPN wird oft als Sicherheitsoption für den Datenschutz im Netz empfohlen - doch was ist dabei zu beachten?
(Quelle: @ Privectasy / Unsplash.com)
Smart Homes bringen das Netz in die simpelsten Ecken des eigenen Zuhauses, Smartphones nehmen das Netz überall mit hin. Und umso vernetzter alles wird, desto wichtiger ist der Schutz des einzelnen Nutzers. Virenprogramme, Firewalls, Passwörter – sie alles sind Schutzmechanismen. Doch wer seine Daten schützen will, der greift auf das virtuelle private Netzwerk, kurz VPN , zurück. Aber was sollte ein solcher Dienst können, um wirklich zu helfen?
Guter Schutz
Ein VPN für PC lässt sich ein wenig mit einer alten Horde Wikinger oder Piraten vergleichen. Die Kraft der Angriffe kam aus der Masse. Ein kleines Grüppchen Wikinger oder Piraten konnten vielleicht einen Bauernhof angreifen, nicht aber ein ganzes Dorf. So sieht es auch beim VPN aus. Der Dienst muss möglichst von vielen Nutzer genutzt werden, damit die eigenen Daten in der Masse untergehen. Es ist das Verschwinden in der Masse, was ein VPN bietet:
  • Eine IP – Nutzer eines VPN wählen für sich eine IP aus. Das kann eine aus der Schweiz sein, aber auch eine aus Spanien, den USA oder Island. Virtuell verliert der Nutzer somit seinen direkten Wohnsitz und damit die Zuordnung.

  • Mehrere User – je mehr Nutzer sich eine einzelne IP teilen, desto schwieriger ist es, Daten einer Person zuzuordnen. Innerhalb des VPN entsteht aus Betrügersicht somit ein absolutes Chaos. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, welcher User welches Bild, welche E-Mail oder welche Daten versandt hat.

  • Mobilität – VPN gibt es in mehreren Ausführungen. So können die Dienste schon direkt mit dem heimischen Router verknüpft werden, wodurch sich das heimische Netzwerk schützen lässt. Wichtig ist allerdings, auch einen Schutz für den mobilen Gebrauch zu haben. Hier punkten wiederum die VPN-Anbieter, die mittels Programmen und Apps, aber auch völlig onlinebasiert handeln. Einmal geladene und installierte Apps bieten den dauerhaften Schutz auf dem jeweiligen Gerät, die Onlineversionen müssen vor dem Surfen eigenständig aktiviert werden.
Interessenten sollten sich stets die Vergleichsberichte und Tests rund um VPN-Dienste durchlesen. Letztendlich kommt es auch auf das eigene Nutzungsverhalten an. Wer via VPN Ländersperren beim Streaming umgehen möchte, der legt natürlich einen anderen Schwerpunkt fest als derjenige, der seine Unternehmensdaten im Homeoffice schützen will.

Keine zu starke Drosselung
Die meisten Menschen nutzten ein VPN vor den Zeiten des Streamings, um hin und wieder die Spiele der britischen Premier League zu sehen oder auch dazu, um amerikanische Serien im TV-Stream anschauen zu können. Der Nachteil an den damaligen Lösungen war, dass die Leitung oft massiv langsam wurde. Der Eckball von Arsenal harkte und stolperte, wie der Ball ins Tor kam, liess sich oft kaum nachvollziehen.
Die heutigen Dienste verlangsamen das Internet immer noch, doch fällt dies – meistens – nicht auf. Dennoch wird zu Recht empfohlen, ein VPN nur mit Leitungen von jenseits der 16.000 Mbit/s zu verwenden, gerade dann, wenn mehrere Geräte darauf zugreifen. Für viele Haushalte ist das absolut kein Problem, immerhin gibt es längst Gigabitleitungen. Doch auch in der Schweiz kommen die weissen Flecken noch vor.
Daher gilt:
  • Eigene Leitung – es sollte vor der VPN-Nutzung geprüft werden, welche Leistung der eigene Internetanschluss hat. Hinzu wird überlegt, bei welchen Arbeiten das VPN genutzt wird.

  • Schlechte Leitung – wer eine schlechte Leitung hat, das VPN aber überwiegend zum Arbeiten benötigt, der kann meist dennoch auf ein VPN zurückgreifen. Meist, aber nicht immer. Datengewaltige Tätigkeiten, bei denen hohe Datenmengen verschickt werden, könnten problematisch sein. Beispiel: Der Buchhalter kann ohne Mühe arbeiten, der Produzent von Animationsserien hat ein Problem.

  • Hilfestellung – ist es nicht möglich, sich selbst eine bessere Verbindung zu beschaffen, so sollten die Geräte, die gleichzeitig auf das Internet zugreifen, beschränkt werden. Oft ist es beispielsweise kein Problem, wenn eine Person tagsüber via VPN daheim arbeitet. Nur sobald Kinder online spielen wollen, ein Streamingdienst läuft und vielleicht noch Musik gestreamt wird, tritt die Drosselung deutlich in Kraft. In diesen Situationen ist es ratsam, das VPN nur an dem notwendigen Platz zu nutzen, nicht aber für den ganzen Haushalt.

Keine zu hohen Kosten
Mit welchen Kosten muss gerechnet werden, wenn ein VPN genutzt wird? Natürlich kommt es wieder auf den Umfang an:

  • Router – spezielle Router kosten natürlich, zumal diese im Regelfall von den sehr bekannten Firmen stammen. Dafür kommen bei der Routerlösung keine weiteren Kosten auf den Nutzer zu.

  • Programme – hierbei handelt es sich um Lösungen, die wie Virenschutzprogramme funktionieren. Der Nutzer kann das Programm mit einer gewissen Anzahl an Lizenzen kaufen, sodass mehrere Geräte geschützt werden. Diese Lösung ist recht günstig.

  • Online – wer die Onlinelösung sucht, der zahlt im Regelfall besonders wenig. Da keine eigenen Programme bereitgestellt werden und der Kunde nur ein Konto anlegen muss, dabei aber eigenständig an die Aktivierung bei jedem Surfen denken muss, sind die Kosten sehr niedrig.

  • Interessenten müssen sich die einzelnen Möglichkeiten unbedingt anschauen und für sich entscheiden, welche Lösung geeignet ist. Ein Haushalt, der das Netz überwiegend zur Unterhaltung nutzt, hat natürlich ganz andere Ansprüche als ein Haushalt, in dem Homeoffice und das Banking Hand in Hand gehen.
Ein gutes VPN sollte bestimmte Anforderungen erfüllen
Quelle: @ Markus Spiske / Unsplash.com
Fazit - ein gutes VPN passt zum Nutzer
Die Surfgewohnheiten sind verschieden. Die Ansprüche an die Onlinenutzung ebenfalls. Ebenso unterschiedlich, wie die Nutzer des Internets müssen auch die genutzten VPN sein. Letztendlich gibt es für jeden eine ideale Lösung, doch müssen die einen aufgrund ihrer Ansprüche und Vorhaben mehr Geld ausgeben als andere. Grundsätzlich ist der Vergleich der einzelnen Möglichkeiten unabdingbar, wobei auch die eigene Infrastruktur mit berücksichtigt werden muss. Bei einem VPN darf allerdings niemals die Mobilität vergessen werden. Viele Tätigkeiten werden heute von unterwegs aus durchgeführt und es ist bekannt, dass gerade öffentliche WIFI-Hotspots das Paradies für Betrüger sind – dort müssen sich Nutzer somit gesondert über ein VPN schützen.




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