Entwicklerkonferenz I/O 29.05.2015, 10:35 Uhr

Google-News zu Android M, Brillo und Cardboard

Dass die mobile Revolution bei Google angekommen ist, bewies der Konzern am ersten Tag seiner Entwicklerkonferenz I/O. Grosse Überraschungen gab es nicht, der Fokus lag auf Android M und Google Foto.
(Quelle: Google)
An medialer Aufmerksamkeit mangelt es der Entwicklerkonferenz I/O nicht. Bereits Wochen vor Googles grösster und wichtigster Veranstaltung des Jahres versuchte sich die Tech-Branche mit Gerüchten und Vorankündigungen gegenseitig zu übertrumpfen, sodass Google-Manager Sundar Pichai am ersten Tag der Konferenz kaum Neuigkeiten verkünden konnte. Dennoch bewies der Konzern den mehr als 6.000 Entwicklern im Moscone Center in San Francisco sowie den mehr als zwei Millionen Nutzern im Livestream, dass Google in Sachen "Mobile Revolution" gut gerüstet ist.

Google I/O 2015: Google-Manager Sundar Pichai stellte am ersten Tag der Entwicklerkonferenz unter anderem Neuigkeiten zu Android M vor.
Quelle: Google/Youtube
"Das bisher leistungsfähigste Android-System überhaupt"

Bereits im Vorfeld lag das Hauptaugenmerk auf dem neuen Android-System M. Für die I/O-Besucher gab es eine Vorabversion zu sehen, das neue Mobilbetriebssystem soll mit "mehreren hundert Verbesserungen" das bisher leistungsfähigste Android-System überhaupt sein. Optische Neuerungen gibt es kaum, Googles Änderungen am Inneren betreffen vor allem Entwickler und Gerätebauer.
Zu den Highlights zählen eine längere Akkulaufzeit und eine verbesserte Bedienbarkeit für User. Mit "Chrome Custom Tabs" soll der sichtbare Unterschied zwischen Apps und Chrome-Browser verschwinden, etwa bei Autofill- und Sicherheitsfunktionen. Zudem ist die Verwaltung der Berechtigungen für die App nun vereinfacht, User sollen nun leichter festlegen können, welche Daten die Apps auf dem Handy nutzen dürfen. Sie können selbst festlegen, ob eine App etwa GPS nutzen darf oder ob der Zugriff auf die eigenen Kontakte erfolgt. Ausserdem können Nutzer Kamera, Mikrofon, Telefon, SMS, Kalender und Sensoren selektiv freigeben.
Android M bringt nun auch native Unterstützung von Fingerabdruck-Scannern - nützlich etwa zum Bezahlen im Netz oder im Play Store sowie zum Entsperren des Smartphones. Im Rahmen der Einführung von Android M soll auch der Sprachassistent Google Now erweitert werden, der nun eigenständiger agieren soll. Was das M im Codenamen bedeutet, verriet Google nicht, im Clip konnten die Zuschauer zumindest die Milchstrasse und den Mars sehen. Daneben gab Google Einblicke in Android Pay: Mit dem Payment-Dienst können vorerst nur US- Nutzer ihre Einkäufe bezahlen, ohne eine App öffnen zu müssen.

Google Foto und das Internet der Dinge

Pichai nannte zudem auch ein paar Zahlen, so hat Android seit Einführung des ersten Android-Smartphones im Jahr 2008 heute mehr als eine Milliarde Nutzer. Zurzeit sind 4.000 unterschiedliche Android-Geräte von 400 Herstellern und 500 Netzbetreibern auf dem Markt erhältlich. Bis Ende dieses Jahres sollen zudem 35 Fahrzeugmodelle über Android Auto verfügen. Damit haben Nutzer über die Bedienungselemente des Fahrzeugs Zugriff auf die Google Suche, Google Maps und Musik. Mittlerweile gibt es auch erste Systeme mit Android TV.
Google Foto: Der neue Bilderdienst bietet als eigenständige App unbegrenzte Speicherkapazität.
Quelle: Google
Ein weiteres Highlight der Keynote war die Vorstellung des neuen Bilderdienstes. Mussten sich Nutzer bisher mit zehn Gigabyte Speicherplatz für ihre Fotos begnügen und für mehr zahlen, bietet das neue Google Foto als eigenständige App unbegrenzte Kapazitäten, insofern die Auflösung der Bilder nicht über 16 Megapixel liegt.

Smart Home und Virtual Reality

Das Thema Internet der Dinge deckte Google mit Brillo - dem eigenen Betriebssystem für Smart-Home-Geräte ab. "Project Brillo ist eine neue, von Android abgeleitete Plattform, auf der Entwickler und Hersteller vernetzte Geräte bauen können", so Anil Sabharwal, Head of Google Fotos. Die Einführung von Brillo soll aber erst im späteren Jahresverlauf erfolgen.
Auch in Sachen VR trumpfte Google auf: Auf der Google I/O im vergangenen Jahr wurde die Virtual-Reality-Technik Cardboard vorgestellt, inzwischen gibt es mehr als 500 Cardboard-Apps für Filme, Spiele, Touren sowie zum Lernen. Dazu wurden mehr als eine Million Cardboards -  Pappboxen, die aus Smartphones VR-Brillen machen - ausgeliefert.
Auf der aktuellen Konferenz hat Google den iOS-Support für Entwickler angekündigt und erstmals Google Expeditions vorgestellt, eine App, mit der Schüler dank Cardboard zum Beispiel auf dem Mond oder unter Wasser virtuelle Touren unternehmen können. Weiter präsentierte Google eine Vorschau auf Jump, ein 360-Grad-Kamera-Bausatz aus GoPro-Kameras, mit dem es möglich ist, eigene VR-Inhalte zu drehen.




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