Zum dritten Mal 12.12.2016, 10:25 Uhr

Facebook: Weiterer Messfehler bei Video-Werbung

Facebook muss einen weiteren Messfehler in seinen Video Ads eingestehen. Dieses Mal betrifft es die Reichweitenschätzung von Kampagnen und Live Videos. Man arbeite aber bereits an Massnahmen zur Behebung, so Facebook.
(Quelle: shutterstock.com/Dacian G)
Es hört nicht auf: Facebook muss zum dritten Mal einen Messfehler in Sachen Video-Werbung einräumen. In diesem Fall betrifft es die Schätzung der Reichweite von Kampagnen und Live Videos. Wie das Unternehmen in einem Blogpost mitteilt, arbeite man aber bereits an entsprechenden Massnahmen zur Behebung der Ungenauigkeiten.

Geschätzte Reichweite

So hat Facebook nun seine Messmethode für die geschätzte Reichweite verbessert. Werbungtreibende sollen genauere Angaben darüber erhalten, wie viele Nutzer sie in etwa mit ihrer Anzeige erreichen.
Beim Erstellen der Kampagne bekommt der Kunde die geschätzte Gesamtreichweite und die erwartete Tagesreichweite genannt. Künftig soll es hier nun genauere Angaben geben, was vor allem bei Plattform-übergreifenden Kampagnen (Facebook, Instagram und das Audience Netzwerk) essentiell ist.
Wie Facebook betont, soll die Reichweite, die das Tool Werbungtreibenden anzeigt, künftig nicht mehr als zehn Prozent (Plus oder Minus) von der tatsächlichen abweichen.

Live Videos

Die zweite Verbesserung betrifft Live Videos. Hier gab es Messfehler bei den "Streaming Reactions", also bei den Reaktionen, die Nutzer während des Videos in Echtzeit abgeben können. Eine Person kann hierbei mehrere Reaktionen abgeben - genau das wurde aber in den Page Insights nicht exakt wiedergeben. Hier wurde nur eine Reaktion pro Unique User abgebildet.
Wie Facebook betont, sei die Gesamtmenge der abgegebenen Reaktionen allerdings richtig gewesen. Es hätte lediglich Ungenauigkeiten bei der Zuordnung in die jeweilige Kategorie gegeben. Die zusätzlichen Nutzerreaktionen wurden fälschlicherweise in die Kategorie "Reactions from Shares of Post" eingeordnet anstatt in "Reactions on Post". Das sei nun aber korrigiert worden, das Update wird Mitte Dezember ausgerollt. Die "Reactions on Post"“ sollen damit im Durchschnitt um stolze 500 Prozent steigen, die "Reactions from Share of Post" um durchschnittlich 25 Prozent sinken.

Aller unguten Dinge sind drei

Facebook gesteht inzwischen bereits zum dritten Mal Fehler bei den Metriken zur Messung von Kampagnen ein. Vor gut drei Monaten musste der Konzern von Mark Zuckerberg gegenüber Publicis Media zugeben, dass die durchschnittliche Verweildauer eines Nutzers auf einem Video um 60 bis 80 Prozent zu hoch angegeben wurde. Der Grund dafür war ein Rechenfehler, der alle Video-Views aus der Berechnung ausschloss, die kürzer als drei Sekunden lang waren. Inzwischen wurde der Fehler behoben und die Kategorie in "3-Sekunden-­Videoaufrufe" umbenannt.
Gerade als Publisher und Werber die Nachricht verdaut hatten, sorgt eine neue Mitteilung des sozialen Netzwerks erneut für Unmut. "Wir aktualisieren heute unsere Kennzahlen, um unseren Partnern und der Branche einen besseren Einblick in unsere Statistiken zu vermitteln", hiess es auf dem neu-gegründeten Metrics-Blog von Facebook am 16. November.
Was zunächst positiv klingt, entwickelt sich bei genauerem Hinsehen schnell zu einer Hiobsbotschaft für Unternehmen, die Facebook als Kommunikationskanal nutzen. Zahlreiche Daten, Dashboards und Auswertungen lieferten über Monate hinweg falsche Zahlen. So wurde beispielsweise die Reichweite einer Seite im Page Dashboard von Facebook je nach Betrachtungszeitraum um 33 (7-Tage-Betrachtung) beziehungsweise 55 Prozent (28-Tage-Betrachtung) zu hoch angegeben. Und auch die Instant Articles sind betroffen. Die verbrachte Zeit im Artikel wurde seit August 2016 falsch berechnet, sodass die Zeit, die der Nutzer auf einem Artikel verbracht hat, sieben bis acht Prozent zu hoch angegeben wurde. Aus den Fehlern resultieren nun natürlich Konsequenzen für Unternehmen und Social Media Manager




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