Offenes Darkweb 11.04.2019, 20:29 Uhr

Cyberkriminelle tummeln sich auch auf Facebook

Auch Cyberkriminelle nutzen Facebook, um digitales Hehlergut und illegale Dienstleistungen anzubieten. Sie gründen hierfür einschlägige Gruppen, berichtet Cisco Talos.
Cyberkriminelle tummeln sich auch in Facebook in einschlägigen Gruppen
(Quelle: shutterstock.com/Lagarto Film)
Schwarze Onlinemärkte, in denen cyberkriminelle Produkte und Dienstleistungen angeboten werden, sind auf Facebook entdeckt worden. Das berichten IT-Security-Forscher von Cisco Talos in einem Blog.
In den von Cisco Talos entdeckten Facebook-Gruppen wurden zahlreiche IDs feilgeboten
Quelle: Screenshot: Cisco Talos
Sie fanden insgesamt 74 verschiedene Facebook-Gruppen mit total 385'000 Mitgliedern, in denen illegaler Handel betrieben wird. Sie verwenden zum Teil eindeutige Namen wie «Spam Professional», «Spammer & Hacker Professional» oder «Facebook hack (Phishing)», um auf ihr dunkles Treiben aufmerksam zu machen. Dieses umfasst etwa der Handel mit gestohlenen Kontozugangsdaten, Tools und Dienste für Phishing-Kampagnen, Kreditkarteninformationen und gefälschte Identitäten.
Offenbar sei es recht einfach, die Gruppen auf Facebook zu finden. So erhalte man auf Suchanfragen wie «Spam», «Carding» oder «CVV» genügend Hits, so die Talos Experten. Zudem kommen einem die Algorithmen des sozialen Netzwerks zu Hilfe und schlagen einem verwandte Runden vor, wenn man als Anwender einmal einem der Cyberhehlerclubs beigetreten ist.

Facebook reagiert langsam

Der Algorithmus von Facebook schlägt weitere Hacker-Gruppen vor
Quelle: Screenshot: Cisco Talos
Nach dem Entdecken der Darkweb-ähnlichen Gruppen auf Facebook, haben die Talos-Experten versucht, die düsteren Runden zu schliessen, indem sie den Missbrauch beim sozialen Netzwerk meldeten. Allerdings wurden die Gruppen erst geschlossen, nachdem die IT-Security-Leute direkt mit Facebook-Verantwortlichen Kontakt aufnahmen. Und sogar dann verlief der Schliessungsprozess nach Einschätzung der Talos-Forscher eher schleppend.
Inzwischen seien die meisten der von Talos entdeckten Gruppen geschlossen worden. Entwarnung ist dennoch fehl am Platz. Denn schnell können Cyberkriminelle solche Märkte wiedereröffnen.




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