28.01.2010, 00:00 Uhr

Tapulous: So bringt man iPhone App-Piraten zum Zahlen

Auch Raubkopierer sind unter Umständen bereit, für Software Geld auszugeben. Das Thema "Raubkopien" geht auch am App Store und den App-Entwicklern nicht spurlos vorbei. Angeblich, so schätzte Anfang Januar 24/7 Wall Street ziemlich freihändig, hätten die Raubkopierer in 18 Monaten App-Store-Geschichte bereits einen finanziellen Schaden von 450 Millionen US-Dollar angerichtet.
Lassen wir diese Schätzung einfach mal im Raum stehen und sehen uns an, wie die Betroffenen, also die Entwickler selbst, mit dem Thema Raubkopien umgehen. Zum Beispiel Tapulous. Dort sieht man das Thema (angesichts der angeblichen finanziellen Schäden) eher gelassen. Und das, obwohl von den rund 2,5 Millionen Kopien, die von dem Musik-Spiel "Tap Tap Revenge 3" nach zwei Monaten im Umlauf sind, rund 1 Million illegale Kopien sein sollen. Denn bei Tapulous hat man einen Weg gefunden, die Raubkopierer gewissermassen über Bande dazu zu bringen, doch noch zu zahlen. So ist Tap Tap Revenge nicht einfach nur ein Spiel, sondern (ähnlich wie Shazam) auch ein Vertriebskanal für Musik, die im Spiel benutzt werden kann und an deren Verkauf Tapulous mitverdient.
Da man laut Tapulous die Raubkopien bei Serverzugriffen erkennen könne, würde man diese Versionen etwas heftiger mit Anzeigen versorgen als die legalen Kopien. Der Effekt lässt sich nicht auf sich warten. Auch wer eine illegale Version benutzt, ist anscheinend trotzdem bereit, für In-App-Käufe Geld auszugeben. Und zwar nicht gerade wenig. AppleInsider beziffert die monatlichen Einnahmen über illegale Versionen von Tap Tap Revenge auf knapp eine Million US-Dollar. Vielleicht bringen diese Zahlen manche Entwickler dazu, ihre Business-Modell zu überdenken und statt kostenpflichtiger Vollversionen lieber nach dem Shareware-Prinzip zu arbeiten: Die Grundversion eines Programms wird kostenlos angeboten, die weiteren Funktionen über In-App-Käufe hinzugekauft. (ph/appco)



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