04.04.2013, 00:00 Uhr
Apple beugt sich Kritik in China und erhält chinesisches Lob
"Wir entschuldigen uns aufrichtig" - mit diesen Worten hat Apples CEO Tim Cook auf die Kritik reagiert, der Hardwarehersteller benachteilige die chinesischen Verbraucher hinsichtlich der Gewährleistungsansprüche. Der Satz kam gut an und wäre wahrscheinlich unter seinem Vorgänger Steve Jobs nicht gefallen. Doch die Zeiten haben sich geändert und Cook hat sich gut angepasst.
Der chinesische Markt ist zu gross, um sich mit den dortigen Verbrauchern anzulegen. Zu dieser Erkenntnis ist nun auch Apple gelangt. Auf der chinesischen Webseite des Konzerns entschuldigte sich Tim Cook bei den Kunden, dass durch einen Mangel an Kommunikation der Eindruck der Arroganz entstanden sei: "Wir entschuldigen uns aufrichtig für Besorgnis oder Missverständnisse, die dadurch bei den Kunden entstanden sind". Zudem kündigte der CEO an, die Gewährleistungsansprüche seiner chinesischen Kunden zu verbessern. Mitarbeiter sollen künftig besser geschult werden, die Kunden im Garantiefall neue Geräte bekommen. Die (staatlich kontrollierten) Medien hatten zuvor berichtet, Apple benachteilige inländische Käufer bei Garantie- und Serviceleistungen.
Die Entschuldigung zeigte Wirkung: "Der Entschuldigungsbrief hat die Lage entschärft und lockert das Verhältnis zwischen Apple und dem chinesischen Markt auf", zitiert Spiegel Online das Massenblatt "Global Times". "Die Reaktion verdient im Vergleich zu anderen amerikanischen Firmen Respekt." Auch das Aussenministerium begrüsste das Eingehen auf die Bedürfnisse der Verbraucher.
Die Kritik der chinesischen Medien an dem US-Konzern war gut orchestriert: Zu Beginn hatte der Staatssender CCTV über mangelnden Service berichtet, anschliessend hatte die kommunistische Volkszeitung Apple auf der ersten Seite Arroganz attestiert. Ein verräterische Detail nennt die Welt Online: Direkt nach Ausstrahlung der Fernseh-Sendung hatten Prominente im Weibo-Netzwerk Kurznachrichten veröffentlicht, die sich gegen den Konzern richteten. Auch der US-taiwanesische Schauspieler Peter Ho beklagte sich, er sei als Apple-Fan tief getroffen. Doch am Ende seines Tweets standen zusammenhanglos die Worte: "um etwa 8:20 Uhr posten". Offenbar hatte Ho vergessen, die Regieanweisungen zu löschen, nach denen er seine Nachricht veröffentlichte.
Apple hat seinen Umsatz in China im vergangenen Jahr auf 22,5 Milliarden US-Dollar verdoppelt; damit ist das Land schon jetzt der zweitgrösste Markt für den kalifornischen Elektronikhersteller. Viele Bauteile erhält das Unternehmen vom Zulieferer Foxconn, der in China fertigen lässt. Dieser erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gewinn von umgerechnet 2,4 Milliarden Euro (plus 16 Prozent). Der Umsatz ist um 13 Prozent auf einen Rekordwert von 101,3 Milliarden Euro gewachsen. In die Schlagzeilen geriet das Unternehmen vor allem aufgrund mehrerer Selbstmorde unter den Mitarbeitern. Apple liess daraufhin die Arbeitsbedingungen überprüfen, um die Vorwürfe zu entkräften. (ph/iw)
Die Entschuldigung zeigte Wirkung: "Der Entschuldigungsbrief hat die Lage entschärft und lockert das Verhältnis zwischen Apple und dem chinesischen Markt auf", zitiert Spiegel Online das Massenblatt "Global Times". "Die Reaktion verdient im Vergleich zu anderen amerikanischen Firmen Respekt." Auch das Aussenministerium begrüsste das Eingehen auf die Bedürfnisse der Verbraucher.
Die Kritik der chinesischen Medien an dem US-Konzern war gut orchestriert: Zu Beginn hatte der Staatssender CCTV über mangelnden Service berichtet, anschliessend hatte die kommunistische Volkszeitung Apple auf der ersten Seite Arroganz attestiert. Ein verräterische Detail nennt die Welt Online: Direkt nach Ausstrahlung der Fernseh-Sendung hatten Prominente im Weibo-Netzwerk Kurznachrichten veröffentlicht, die sich gegen den Konzern richteten. Auch der US-taiwanesische Schauspieler Peter Ho beklagte sich, er sei als Apple-Fan tief getroffen. Doch am Ende seines Tweets standen zusammenhanglos die Worte: "um etwa 8:20 Uhr posten". Offenbar hatte Ho vergessen, die Regieanweisungen zu löschen, nach denen er seine Nachricht veröffentlichte.
Apple hat seinen Umsatz in China im vergangenen Jahr auf 22,5 Milliarden US-Dollar verdoppelt; damit ist das Land schon jetzt der zweitgrösste Markt für den kalifornischen Elektronikhersteller. Viele Bauteile erhält das Unternehmen vom Zulieferer Foxconn, der in China fertigen lässt. Dieser erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gewinn von umgerechnet 2,4 Milliarden Euro (plus 16 Prozent). Der Umsatz ist um 13 Prozent auf einen Rekordwert von 101,3 Milliarden Euro gewachsen. In die Schlagzeilen geriet das Unternehmen vor allem aufgrund mehrerer Selbstmorde unter den Mitarbeitern. Apple liess daraufhin die Arbeitsbedingungen überprüfen, um die Vorwürfe zu entkräften. (ph/iw)