64 Geräte im Überblick 18.07.2016, 09:33 Uhr

Senioren-Handys: Ohne Erklären geht’s nicht

Handys und Smartphones für Senioren in der Übersicht - Die wichtigsten Geräte von Amplicomms, Audioline, Beafon, Doro, Emporia, Haier, Helpphone und Panasonic.
(Quelle: Shutterstock-Rido)
Senioren zur Nutzung von Smartphones­ zu bewegen, war in den vergangenen Jahren ein wichtiges Ziel von Herstellern, Netzbetreibern und dem Handel. Das ist in Millionen Fällen auch gelungen, doch noch immer gibt es in dieser Altersgruppe mit Abstand den grössten Widerstand gegen das Thema.
Aus diesem Grund sind ganz einfache Handys mit grossen Tasten bei vielen Senioren immer noch die erste Wahl, wenn es darum geht, mit der Welt mobil verbunden zu sein. Da sich fast alle grossen Hersteller vollständig aus diesem Segment zurück­gezogen haben oder dort nicht mehr in neue Modelle investieren, besetzen weiterhin die Spezialisten diese kleine, aber feine Nische im Markt. Der CEO des Marktführers Doro, Jérôme Arnaud, stellte zum Beispiel im Rückblick auf das Jahr 2015 bereits einen positiven Effekt dieser Marktentwicklung für sein Unternehmen fest.
Gleichzeitig versuchen diese Hersteller immer häufiger, Smartphones für die Zielgruppe auf den Markt zu bringen. Doch gerade die Pioniere Doro und Emporia mussten erkennen, dass dies nicht einfach ist. Denn während die einfachen Bartype- und Klapphandys wenig Konkurrenz haben, kämpfen die Smartphones gegen Billigangebote im „normalen“ Segment. Die Spezialisten müssen deshalb ihre höheren Preise rechtfertigen, wenn sie bestehen wollen: Diese liegen einerseits am hohen Entwicklungsaufwand für die vereinfachten Nutzeroberflächen und andererseits an geringeren Stückzahlen, die beispielsweise den Einkauf der Komponenten teurer machen.
Die Übersicht mit den wichtigsten Daten der Senioren-Handys können Sie hier downloaden:
Dokumente
Marktübersicht Senioren-Handys

Senioren-Handys sind kein normales Produkt

Die tatsächlich vorhandenen Vorteile der speziellen Produkte zu kommunizieren, ist eine Aufgabe, bei der vor allem der Fachhandel eine grosse Rolle spielt. Denn im Internet oder auch an der Gerätewand der Grossflächenmärkte kommen die Vorteile eines Senioren-Smartphones auf den ersten Blick kaum zur Geltung. Um sie zu demonstrieren, müssen die Telefone eingeschaltet und dann vom Personal für die Zielgruppe verständlich erklärt werden.
Dabei muss es vor allem darum gehen, die Möglichkeiten und den Mehrwert im Alltag aufzuzeigen: Senioren interessieren sich in der Regel nicht für die Taktung des Prozessors oder eine möglichst hohe Megapixel-Zahl der Kamera, aber sie sind mit der Möglichkeit, ein selbst geschossenes Foto an die Enkel schicken zu können, durchaus zu überzeugen.
Die Platzhirsche Doro und Emporia unterstützen ihre Handelspartner bei diesem Vorhaben mit Schulungen und Anleitungen zur richtigen Ansprache sowie den passenden Argumenten, die im Verkaufsgespräch eingesetzt werden können.
Das Potenzial einer durchaus interessierten und kaufkräftigen Zielgruppe haben inzwischen auch Netzbetreiber wie die Telekom erkannt, die in den letzten Jahren Produkte von Doro und Emporia in ihr Portfolio aufgenommen haben.




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