Aus Deutschland
27.02.2020, 07:11 Uhr

Carbon Mobile bringt das erste Smartphone aus Karbonfaser

Der deutsche Anbieter Carbon Mobile hat sein erstes serienreifes Smartphone aus Karbonfaser präsentiert. Das Carbon 1 MK II ist das leichteste und dünnste Gerät am Markt .
Carbon 1 MK II
(Quelle: Carbon Mobile)
Zu den interessanten Newcomern, die sich eigentlich auf dem inzwischen abgesagten MWC präsentieren wollten, gehört Carbon Mobile. Das junge Unternehmen mit Sitz in Berlin war bereits vor zwei Jahren mit dem Konzept eines Smartphones aus Karbonfaser an die Öffentlichkeit gegangen, nun ist das erste Produkt Carbon 1 MK II fast marktreif. Es soll für 799 Euro in den kommenden Monaten zunächst in den Online-Verkauf gehen. Dieses Jahr soll aber auch der breite Vertrieb starten, wobei der Fachhandel über Brodos bedient werden soll, wie der Gründer und CEO Firas Khalifeh im Gespräch mit Telecom Handel bestätigte.
Die Besonderheit ist - wie der Name schon sagt - das Material des Gehäuses: Die Karbonfaser ist extrem leicht und dünn, sie soll aber dank der intensiven Forschungen des Herstellers den vollen Mobilfunkempfang gewährleisten. Der Verbundstoff ermöglicht ein Gesamtgewicht von nur 125 Gramm und eine Höhe von nur 6,3 Millimetern, was für ein Smartphone im Sechs-Zoll-Format ein Topwert ist. Die weitere technische Ausstattung des 4G-Gerätes ist mit einem Helio P90-Prozessor von MediaTek, 8 GB RAM, 128 GB Datenspeicher und einer 16-Megapixel-Doppelkamera ordentlich, aber nicht gerade Spitzenklasse.
Doch für die Zielgruppe sei das auch nicht entscheidend, so Kahlifeh: „Der kommt es nicht auf Specs an, sondern sie wollen ein einzigartiges Produkt. Viele kennen Karbon etwa schon aus anderen Produkten wie Rennrädern.“ Und das Smartphone, das wir schon in den Händen halten konnten, macht tatsächlich mit seinem Karbon-Gehäuse aus einem Block einen edlen Eindruck. Dazu kommt die Philosophie der Nachhaltigkeit, denn der CEO betont, dass fast alle Komponenten einfach zu reparieren und recyclen seien sowie aus fairem Handel kommen. So sei etwa der Plastikanteil mit fünf Prozent viel geringer als bei anderen Smartphones.
Während die ersten Exemplare noch aus China kommen sollen, plant Carbon Mobile für künftige Tranchen eine Produktion in Deutschland. Diese soll in Flensburg erfolgen, wo im ehemaligen Handy-Werk von Motorola seit einigen Jahren DAT Repair als Tochter von Ingram Micro ITK-Geräte repariert. Der Dienstleister soll die Carbon-Geräte nicht nur im Service betreuen, sondern auch produzieren. 
Für die Zukunft ist Kahlifeh ambitioniert: „Wir wollen der Tesla der Mobilfunkbranche sein, es ist Zeit für etwas ganz Neues.“ Dazu sollen in den kommenden Jahren weitere Produkte wie etwa ein Karbon-Tablet mit faltbarem Display folgen.



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