Coolchip Technologies 16.12.2014, 11:18 Uhr

Kleinere, leisere und effizientere CPU-Kühler

Ein neuartiger CPU-Kühler von Coolchip Technologies ist nur halb so gross wie andere Modelle und arbeitet um 35 bis 40 Prozent effektiver. Die neuen Coolchip-Kühler sollen bereits 2015 erscheinen.
(Quelle: Coolchip Technologies)
Die Hitzeentwicklung ist bei Computern, egal ob im privaten oder im geschäftlichen Umfeld, eines der grössten Probleme überhaupt. Während Privatanwender vor allem auf leise und leistungsfähige Lösungen setzen, um ihren Hauptprozessor kühl zu halten, sind in Serverumgebungen von Unternehmen insbesondere kleine und leistungsfähige Produkte wichtig.
Eine sowohl kleine, leise als auch effiziente Lösung, die dementsprechend beide Anwendergruppen zufriedenstellen könnte, hat Coolchip Technologies entwickelt. Anstatt auf schwierig einzubauende kompakte Wasserkühlungen zu setzen, hat das Unternehmen das Kühlerdesign neu konzipiert. Herausgekommen ist eine Kühler, der halb so gross ist wie bisherige Lösungen und gleichzeitig eine um 35 bis 40 Prozent höhere thermische Effizienz erreicht.

Kinetische Kühlung

Der neuartige CPU-Kühler ist samt Bracket und Baseplate 25,1 Millimeter flach. Das klappt nur, weil Coolchip auf klassische Kühllamellen und Heatpipes vollständig verzichtet. Stattdessen sitzt auf der massiven Baseplate ein Motor, der ein propellerartiges Schaufelrad antreibt.
Das aus Metall bestehende Schaufelrad mit einem Durchmesser von weniger als neun Zentimetern wird vom Motor vollständig in Rotation versetzt. Es saugt die Umgebungsluft mittig ein, drückt sie nach unten auf die Baseplate und schliesslich durch die Lamellen nach aussen hindurch. Dabei werden die Lamellen des Antriebsrades selbst zum kühlenden Element. Von kinetischer Kühlung spricht Coolchip bei dem verwendeten Funktionsprinzip.

Effizienter als die Boxed-Lüfter der Core-i-CPUs

Trotz der äusserst kompakten Abmessungen wälzt der Impeller des Kühler-Prototypen innerhalb einer Stunde ordentliche 30,6 Liter Luft bei 3000 Umdrehungen pro Minute um. Neben dem bereits beschriebenen Aufbau hat Coolchip auch verschiedene andere Designs entwickelt, etwa ein hybrides Modell, bei dem ein Teil der Lamellen feststehend ist und somit nicht mitrotiert. Ebenso lässt sich der komplette Lüfter verpacken, um die Abwärme zu kanalisieren und an bestimmten Stellen des Gehäuses hinauszuführen. Das wäre beispielsweise für Server und Laptops interessant.
Im Vergleich zu den von Intel bei den Core-i-Prozessoren mitgelieferten Boxed-Lüftern ist Coolchips Lösung genauso leistungsfähig, aber kompakter und geräuschärmer. Zudem weist sie einen geringeren thermischen Widerstand auf. Mit dem kleinen Lüfter lassen sich allerdings nicht nur Intel-Prozessoren, sondern auch AMD-Chips und Prozessoren anderer Hersteller kühlen, weil sich das Bracket auf verschiedenste Sockel adaptieren lässt.

Deutliche Kostensenkung möglich

Je effizienter ein CPU-Kühler arbeitet, desto weniger Kosten fallen für den Betrieb eines Rechners an. Für Privatanwender mag der eine Lüfter kaum auffallen. Sie profitieren vornehmlich von der geringeren Lärmbelästigung. Im Unternehmensumfeld, wo eventuell Hunderte oder gar Tausende Prozessoren gekühlt werden müssen, wirkt sich die effektivere Kühlung viel deutlicher aus. Laufen die Kühler langsamer und benötigen sie weniger Energie bei gleicher Kühlleistung, dann sinken eben auch die Stromkosten.
Die neuen Lüfter sind noch nicht im Handel verfügbar, da es sich bislang um Prototypen handelt. Coolchip Technologies konnte jedoch schon einige Finanzierungsrunden erfolgreich abschliessen und hat bereits eine Partnerschaft mit dem Hardware-Hersteller Cooler Master aus Taiwan geschlossen. Bereits 2015 sollen die ersten fertigen Produkte erscheinen.



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