Versandhandel in DACH 07.10.2014, 18:01 Uhr

Enorme Zuwächse im Online-Handel

Im Jahr 2013 betrug der Umsatz der Online- und klassischen Versandhändler in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 60 Milliarden Euro. Der Anteil am gesamten Einzelhandelsvolumen: 9,6 Prozent.
(Quelle: Shutterstock.com/brickrena)
Am höchsten in Österreich, am schnellsten in Deutschland - so lassen sich die Anteile des interaktiven Handels am gesamten Einzelhandel in der DACH-Region zusammenfassen. Insgesamt betrug der Umsatz der Online- und klassischen Versandhändler hierzulande und in den beiden benachbarten Alpenländern im Jahr 2013 rund 60 Milliarden Euro. Der Anteil dieses Segments am gesamten Einzelhandelsvolumen in Deutschland, Österreich und der Schweiz kletterte damit von 6,6 Prozent im Jahr 2010, als der Umsatz bei knapp 40 Milliarden Euro lag, auf 9,6 Prozent. Damit ist der Markt innerhalb von drei Jahren um mehr als 50 Prozent gewachsen - Tendenz steigend.
Zu diesen Zahlen kommt eine Erhebung, die der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh), der Handelsverband Österreich und der Verband des Schweizerischen Versandhandels (VSV) gemeinsam erhoben und am Rande des etailment Summit 2.014 in Berlin präsentiert haben.

Unterschiede zwischen den Ländern

Quelle: bevh
 Neben dem Gesamtumsatz wurden in der Studie auch Unterschiede zwischen den einzelnen Märkten heraus gearbeitet. Während der absolute Anteil des interaktiven Handels am Einzelhandel in der Schweiz mit sechs Prozent am geringsten ist, liegt er in Österreich (elf Prozent) und Deutschland (zehn Prozent) deutlich höher. Dafür hinkt Deutschland beim Online-Anteil am interaktiven Handel hinterher: Hierzulande lag der Anteil im Jahr 2013 bei 81,0 Prozent, in Österreich bei 85,5 Prozent und in der Schweiz sogar bei 86 Prozent.
Eine Vorreiterrolle nehmen die Eidgenossen ausserdem im Food-Bereich ein, dessen Anteil in der Schweiz 12,8 Prozent am interaktiven Handel betrug - er ist mehr als dreimal so hoch wie in den Nachbarländern. "Die Schweiz zeichnet sich seit mehreren Jahren durch einen sehr hohen Online-Anteil Food aus", meint Patrick Kessler, Präsident des VSV. "Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung sind die beiden grössten Händler Migros und Coop, die seit Jahren den Online-Foodhandel mit viel Engagement und Experimentierfreudigkeit vorantreiben."
Den grössten Umsatzanteil am interaktiven Handel verbuchte allerdings in allen drei untersuchten Ländern die Warengruppe Textil & Schuhe, die insgesamt 19,3 Milliarden Euro in der DACH-Region generierte. In Deutschland kam das zweitstärkste Segment - Multimedia, Hifi und Elektrogeräte - nur auf gut ein Drittel des Umsatzes, den Textil & Schuhe einbrachte. In Österreich und der Schweiz dagegen lagen die beiden erstplatzierten Warengruppen nahezu gleichauf.
Dass Schweizer Webshopper anders ticken als deutsche oder österreichische, hat auch die Erhebung "Erfolgsfaktoren im E-Commerce - Top Online-Shops in der Schweiz 2014" ergeben, die der ECC Köln in Zusammenarbeit mit Namics und prudsys durchgeführt hat. Demnach lässt sich generell bei Schweizer Konsumenten ein tendenziell geringerer Anspruch an Webshops erkennen.



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