Nach Trump-Dekret 18.08.2020, 14:51 Uhr

Auch Oracle soll an Kauf von TikTok interessiert sein

In das Rennen um die amerikanischen Teile des Video-Netzwerks TikTok gesellt sich nach Microsoft ein weiterer Tech-Gigant. Dem Vernehmen nach soll Oracle am Kauf interessiert sein. Der Kurznachrichtendienst Twitter scheint dagegen aus dem Spiel.
(Quelle: Shutterstock / Daniel Constante)
Nach einem Bericht der britischen "Financial Times" interessiert sich jetzt auch der US-Datenbankspezialist Oracle für eine Übernahme der chinesischen Kurzvideo-App TikTok. Das Blatt zitiert giut informierte Kreise mit der Darstellung, Oracle-Vertreter hätten Gespräche mit den Eigentümern des chinesischen Software-Unternehmens ByteDance geführt, in denen es um den Betrieb der App in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland ging. Dabei soll Oracle mit Investoren zusammenarbeiten, die jetzt schon Beteiligungen an ByteDance halten, darunter General Atlantic und Sequoia Captal.

Microsoft will zu viel

Bereits Anfang des Monats hatte Microsoft sein konkretes Interesse an der Übernahme der TikTok-Aktivitäten in den genannten Ländern öffentlich gemacht. Im Gegensatz zu Oracle würde Microsoft auch das indische und das europäische Geschäft von TikTok übernehmen wollen. Letzteres könnte aber den Verkauf an Oracle begünstigen, so berichtet die "Financial Times", den ByteDance wolle sich nur von den Geschäften in den USA, Kanada, Neuselland und Australien trennen.
Die Verkaufsgespräche waren beschleunigt worden durch eine Verfügung von US-Präsident Donald Trump, der US-Bürgern und -Unternehmen nach einer Frist von 45 Tagen verbietet, Geschäfte mit TikTok zu machen. Trump wirft TikTok vor, massenweise Daten von US-Bürgern an chinesische Behöden weiterzuleiten - ein Vorwurf, gegen den sich TikTok verwahrte. Von der Trump'schen Verfügung betroffen ist auch der Kurznachrichtendienst Wechat.
Am Wochenende hatte Trump nachgelegt und eine Anordnung erlassen, wonach sich ByteDance innerhalb von drei Monaten von allen Daten von US-Bürgern trennen müsse, die das Unternehmen besitzt. Auch Hardware in den USA, die für die Verarbeitung dieser Daten erforderlich ist, darf Bytedance nicht mehr besitzen.
Als möglicher TikTok-Käufer war zwischenzeitlich auch Twitter gehandelt worden. Doch der Kurznachrichtendienst scheint derzeit aus dem Spiel, nachdem Zweifel daran aufgekommen waren, ob die Socual Media Group, das Unternehmen hinter dem  Kurznachrichtendienst, die erforderlichen Mittel für einen TikTok-Kauf hätte aufbringen kann.


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