CPX360 02.03.2021, 08:08 Uhr

Produktpakete für den «perfekten Cyber-Sturm»

An der Hausmesse CPX360 hat Check-Point-Chef Gil Shwed dargelegt, wie die Cybersecurity auf neue Arbeitsformen reagieren soll und gleich frische Produktpakete präsentiert.
Check-Point-CEO Gil Shwed während seiner Keynote an der diesjährig erstmals virtuell ausgetragenen Kundenveranstaltung CPX360
(Quelle: Videostill: jst/nmgz)
Die Covid-19-Pandemie und -Krise habe die Arbeitswelt fundamental und nachhaltig umgekrempelt und erfordere daher auch neue Prioritäten in der Cybersecurity. So könnte der Grundtenor der Keynote von Gil Shwed, Gründer und CEO des israelischen Cybersecurity-Spezialisten Check Point, zusammengefasst werden.
Anlässlich der erstmals virtuell stattfindenden Kundenveranstaltung CPX360 führte er aus, dass im Jahr 2020 eine enorme Verlagerung der Arbeit ins Heimbüro stattgefunden habe. Dieser Trend zum Remote Working werde zudem Bestand haben. Einer Umfrage zufolge werden 74 Prozent der Unternehmen auch 2021 und darüber hinaus es Mitarbeitern ermöglichen, dauerhaft von zu Hause aus oder in einem «Hybridmodus» mit teilweiser Büropräsenz zu arbeiten.
«Diese neue, verteiltere Welt abzusichern, wird eine der grossen Herausforderungen sein», sagt Shwed und berichtet, dass die Cyberangriffe aller Couleur im letzten Jahr enorm zugenommen hätten. Besonders erschreckend sei dabei die 50-prozentige Zunahme an ausgefeilten Attacken, die Shwed als Angriffe der fünften Generation bezeichnet. Diese verwendeten mehrere Angriffsvektoren, änderten sich ständig und versuchten eine Erkennung zu umgehen.

Neue Prioritäten

Die zunehmende Professionalisierung der Angreifer zusammen mit der neuen Arbeitswelt mit ihren vielen offenen Flanken bezeichnet Shwed denn als «perfekten Sturm» für die Cyberabwehr. «Die Angriffsfläche war noch nie so gross wie jetzt», meint er und fügt an: «Es ist daher unser Job, diese Welt abzusichern». Allerdings müsse nun die Rolle der Cybersecurity neu definiert werden, kündigte der Check-Point-CEO an.
Grundlage für Kursänderungen ist gemäss Shwed eine Verlagerung der Prioritäten in Sachen IT-Sicherheit. So habe eine von Check Point durchgeführte Umfrage bei Firmenchefs ergeben, dass nun eine grosse Mehrheit (61 Prozent) die Absicherung von Remote-Arbeitsplätzen als wichtigste Aufgabe der Cybersecurity ansehen, gefolgt von Sicherheit für End- und Mobilgeräte (59 Prozent). Erst an dritter Stelle folgt der Schutz von öffentlichen Cloud-Umgebungen (52 Prozent).

Neues Produktbündel für Remote-Arbeiter

Diesen Trends will Check Point mit einer Gruppierung seiner Produktelinie begegnen. So lanciert die Firma mit «Harmony» ein Paket zur Absicherung von Benutzern und deren Zugängen zur Firmen-IT. Dabei bringt Harmony Endpunkt-, Browser-, E-Mail- und Remote-Access-Sicherheitskomponenten unter einen Hut und integriert die wichtigsten Sicherheitsfunktionen in einer Lösung.
Zu den Komponenten gehört dabei das frisch angekündigte «Harmony Browse». Diese Kernkomponente des Pakets soll für sicheres und privates Webbrowsing sorgen. Gemäss Check Point prüft es den gesamten SSL-Verkehr direkt am Endpunkt, ohne Latenz oder Umleitung des Datenverkehrs über einen Webdienst. Harmony Browse blockiert demzufolge Zero-Day-Malware-Downloads, den Zugang zu Phishing-Websites und verhindert die Wiederverwendung von Kennwörtern der Firma.
Ausserdem bleibe der Browserverlauf der Benutzer privat, wodurch die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen gewährleistet werde, heisst es. Harmony Browse lasse sich als Nano-Agent in den Browser der Benutzer implementieren und könne mit jedem sicheren Web-Gateway oder jeder Endpunkt-Sicherheitslösung kombiniert werden, verspricht Check Point.
Eine weitere Komponenten sind «Harmony Connect», das Benutzer und Firmenniederlassungen sicher mit Unternehmensressourcen verbinden soll, «Harmony Email & Office», das die E-Mail-Clients der Benutzer sichern und Umgebungen wie Microsoft Office 365, Exchange, Google G Suite und weitere schützen soll, «Harmony Endpoint», das die Computer der Benutzer gegen Ransomware, Phishing und Malware schützen soll, sowie «Harmony Mobile», das die mobilen Geräte der Mitarbeiter zusätzlich gegen bösartige Applikationen schützen und Angriffe auf das verbundene Netzwerk oder eingesetzte Betriebssystem verhinden soll.




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