Preispanne 06.01.2015, 11:38 Uhr

Wie Redcoon das Kundenvertrauen vergeigte

Nach Notebooksbilliger.de hat es jetzt auch Redcoon erwischt. Das Unternehmen zeichnete ein Nikon-Set im Webshop falsch aus. Richtig verpatzt hat die Metro-Tochter aber erst die Kundenkommunikation.
Preispanne: Tausende Kunden bestellten ein Nikon-Set für 149 statt 349 Euro
(Quelle: Redcoon)
Preispanne bei Redcoon: Die Metro-Tochter offerierte zum Jahreswechsel einen Online-Gutschein im Wert von 200 Euro im Internet, mit dem ein Digitalkamera-Set von Nikon statt für 549 Euro für 349 Euro gekauft werden konnte. Allerdings war die Kamera am 30. Dezember im Webshop fälschlicherweise mit 349 Euro bepreist. Das Schnäppchenportal MyDealz und andere Plattformen informierten ihre Leser über das besondere Schnäppchen und Tausende Gutscheinbesitzer orderten das Gerät schliesslich für 149 Euro.

Redcoon reagierte erst am Silverstermorgen auf den Fehler und informierte die Facebook-Gemeinde darüber, dass man alle Bestellungen anfechten müsse, auch bei bereits ausgelieferter Ware, da durch den Preisfehler ein "hoher finanzieller Schaden" entstanden sei. Darüber hinaus wurde kommuniziert, dass mehr Bestellungen eingingen als man Ware auf Lager hatte. "So etwas sorgt für Frust, auch bei uns. Wir möchten euch ein zufriedenstellendes Einkaufserlebnis ermöglichen. Diesem Anspruch werden wir heute nicht gerecht. Das schmerzt uns, doch aus Fehlern lernen wir", gab man sich auf Facebook zerknirscht.

Doch jetzt gingen die Fehler erst richtig los: Laut "Channel Partner" wurde sämtlichen Kunden per Mail angeboten, die Kamera zum ursprünglichen Preis von 549 Euro zu kaufen. Von den 200 Euro Rabatt war plötzlich keine Rede mehr. Stattdessen wurde bei eBay das gleiche Nikon-Set als "Wow!-Angebot" am Neujahrstag für 329 Euro eingestellt - obwohl die Ware durch den Überverkauf ja offiziell gar nicht mehr verfügbar war. Auch wurden bei einzelnen Kunden die Kreditkarten um den fehlerhaften Betrag belastet, nachdem die Bestellung angefochten wurden.

Ein Redcoon-Fan bringt seinen Ärger auf Facebook auf den Punkt. "Ich habe kein Problem wegen einem Storno wegen Preisfehler. Was mich stört, ist, dass man hinterher permanent verarscht wird", schreibt er. Ein anderer rechnet vor, dass der vermeintliche Rabatt von Anfang an keiner war: "Die Kamera kostet bei euch 359 Euro. Die Tasche angeblich 50 Euro und die Karte 20 Euro. Wie kommt ihr auf 549 Euro, nur um 200 Euro Rabatt zu geben?"
Redcoon war nicht das einzige Unternehmen, das im Weihnachtsgeschäft wegen Preisfehlern für Furore sorgte: Beim britischen Amazon-Marktplatz kosteten Mitte Dezember viele Artikel nur noch einen Penny. Notebooksbilliger.de bot einige Tage zuvor in seinem eBay-Shop alle Produkte für nur noch 5,99 Euro an.



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