Marc Lores Shopping-Club 08.01.2015, 17:25 Uhr

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Marc Lore hat 2010 mit Diapers.com den Preiskampf gegen Amazon verloren und sein Unternehmen verkauft. Jetzt kommt der E-Commerce-Profi zurück - mit einem ambitioniert geplanten Shopping-Club.
(Quelle: Jet.com)
Jet.com gilt schon jetzt als grösster E-Commerce-Newcomer des Jahres 2015. Denn ähnlich wie einstmals Fab hat Gründer Marc Lore für sein erstes E-Commerce-Projekt nach dem Verkauf von Diapers grosse Pläne: Mit rund einer halben Milliarde US-Dollar Marketing-Budget soll der Online-Discounter bis zum Jahr 2020 in Umsatzregionen von fünf Milliarden US-Dollar gepusht werden, meldet das Wall Street Journal.

Anders als Amazon adressiert das Startup vornehmlich Schnäppchenjäger, denen eine schnelle Lieferung nicht so wichtig ist. "Es geht darum, Geld zu sparen. Das ist eine viel grössere Chance als Angebote, die auf Convenience wie Zwei-Tages-Lieferung fokussieren", so Lore dem Bericht zufolge. In seinem Shopping-Club sollen vor allem Unternehmen verkaufen, die bislang noch nicht auf Marktplätzen vertreten sind. Sie sollen über zehn Prozent niedrigere Verkaufsprovisionen als bei der Konkurrenz geködert werden. Erste Handelspartner sind bereits gefunden: TigerDirect.com, Sears Hometown & Outlet Stores und Sony Stores wollen über Jet.com verkaufen.

Für Freunde und Familienangehörige startet das Geschäft auf Jet.com bereits im Januar. Limitierte Anmeldungen sollen ab 20. Februar zugelassen werden. Kunden zahlen dann nach einer kostenlosen 90-Tage-Testperiode 49,99 US-Dollar pro Jahr, um Produkte kaufen zu können, die jeden anderen Händler um zehn bis 15 Prozent unterbieten. Im Sortiment findet sich ein breites Warenspektrum - von Kleidern über Bücher und Elektronik bis zu Baby- und Sportprodukten.
Zumindest das Werbebudget könnte Lore aus eigener Tasche bezahlen. Der Verkauf von Diapers-Mutter Quidsi an Amazon brachte damals 550 Millionen Euro ein. Müssen tut er das allerdings nicht. Denn schon zum Start steht dem Jet.com-Gründer Risikokapital in Höhe von 80 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Investoren NEA, Bain Capital Ventures, Western Technology Investment und Accel Partners glauben an das Modell.



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