Europäische Suchmaschine 20.06.2014, 10:23 Uhr

Axel Springer beteiligt sich an franz. Qwant

Axel Springer Digital Ventures erwirbt eine Minderheitsbeteiligung an dem französischen Start-up Qwant.com. Mit seiner Suchmaschine positioniert sich das Unternehmen als Konkurrent zu Google.
(Quelle: Fotolia.com/senoldo)
Die Axel-Springer-Tochtergesellschaft Axel Springer Digital Ventures beteiligt sich mit 20 Prozent an Qwant.com. Das französische Start-up hat die bislang einzige Suchmaschine in Europa entwickelt: Nutzern zeigt sie Suchergebnisse unterteilt in die Kategorien Webseiten, Social Media, Nachrichten, Produkte, Bilder und Video an. Durch die Darstellung in verschiedenen Streams sollen User ihre Suche verfeinern können.
"Auf dem Suchmarkt gibt es zahlreiche Innovationen. Um daran teilzuhaben und zu lernen, beteiligen wir uns an einem jungen Unternehmen, das hier Vielfalt und neue Impulse einbringt", erklärt Ulrich Schmitz, Geschäftsführer von Axel Springer Digital Ventures.
Die Suchmaschine startete mit einer ersten Version im Jahr 2013 in Frankreich. Im März 2014 ist Qwant.com in Deutschland online gegangen. Die Macher wollen ihr Konzept in ganz Europa und darüber hinaus bekannt machen. Dabei helfen sollen unter anderem zwei Kooperationspartner, die die Gründer ebenfalls in Berlin präsentierten: TripAdvisor und Firefox. 2013 führte das Unternehmen mit Sitz in Paris nach eigenen Angaben mehr als eine halbe Milliarde Suchanfragen aus.
Qwant.com betont, besonderen Wert auf den Schutz der Privatspähre seiner Nutzer zu legen - und positioniert sich damit gegen den Suchmaschinenprimus Google. Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner hatte im April 2014 per offenem Brief an Google-Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt erklärt, warum er den Konzern fürchtet. Da Google auf dem Suchmaschinenmarkt ein Monopol habe, könne kein Medium auf eine Zusammenarbeit mit dem Internetkonzern verzichten: "Wir haben Angst vor Google. Ich muss das einmal so klar und ehrlich sagen, denn es traut sich kaum einer meiner Kollegen, dies öffentlich zu tun", so Döpfner. Im Mai 2014 wurde bekannt, dass 400 europäische Internet-Firmen und Verlage Google verklagen wollen. Sie werfen dem Konzern vor, seine Monopolstellung zu missbrauchen. Unter den Unter den Klägern, die sich zur Protestplattorm Open Internet Project (OIP) zusammengeschlossen haben, ist auch Axel Springer.



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