14.04.2014, 00:00 Uhr

E-Payment - Klarna startet Checkout in Deutschland

Beim neuen Klarna Checkout brauchen Kunden nur ihre E-Mail und ihre Postleitzahl eingeben, um Waren zu bezahlen. Das soll den Zahlvorgang beschleunigen, gerade auch im Mobile Commerce.
Alle Online-Shops kennen das: Kunden legen Produkte in den Warenkorb, gehen zur Kasse, schliessen den Kaufvorgang dann aber nicht ab. Gründe dafür gibt es viele, einer davon ist ein schlecht gestalteter Checkout-Prozess. Hier setzt Klarna an und bringt die Lösung "Klarna Checkout" auf den deutschen Markt. Der Dienstleister für den Rechnungskauf setzt sie seit 2012 bereits im Heimatmarkt Schweden ein. Dort werden laut Unternehmen zehn Prozent des Online-Handels über den Checkout abgewickelt.

Wie funktioniert Klarna Checkout?

Wenn Kunden in einem Shop mit Klarna Checkout zahlen, geben sie beim ersten Mal ihre Daten in ein Formular ein: Name, Anschrift, E-Mail-Adresse und optional das Geburtsdatum, wenn sie per Rechnung zahlen wollen. Klarna trifft auf Basis dieser Daten die Entscheidung, wie kreditwürdig der Kunde ist. Der Payment-Dienstleister bietet an, die Kundendaten zu speichern, so dass beim nächsten Zahlvorgang nur noch die E-Mail-Adresse und die Postleitzahl eingeben werden müssen. Das funktioniert Shop-übergreifend bei jedem Online-Händler, der den Checkout integriert hat. Ein Login oder Passwort ist nicht nötig, um den Kaufvorgang durchzuführen. Technisch betrachtet ist der Klarna Checkout ein iFrame, der in den Warenkorb eingebunden wird. Er wird von Klarna gehostet.

Der Bezahlprozess wird einfacher und kürzer, weil Kunden bei den Folgezahlvorgängen nicht viele und keine sensiblen Daten eingeben müssen. Laut Klarna steigen dadurch die Konversionsraten, gerade auch in mobilen Shops, deutlich. Voraussetzung ist jedoch, dass der Kunde einmal seine kompletten Daten von Klarna speichern lässt.
 
Der Kauf auf Rechnung ist voreingestellt. Nach dem Klick auf den "Jetzt-kaufen"-Button kann der Kunde jedoch die Zahlart noch ändern, weil Klarna auch das Online-Lastschriftverfahren, die Sofortüberweisung und die Kreditkartenzahlung mit Master- und Visacard in die Zahllösung eingebunden hat. Dadurch schlüpft Klarna für einen Teil der von Shops angebotenen Zahlarten in die Rolle eines Payment Service Providers und sichert sich gleichzeitig einen grösseren Teil der Transaktionen. "Wir übernehmen die gesamte Zahlungskette sowie auch die Garantie für alle im Klarna Checkout enthaltenen Zahlungsarten?, sagt Lena Hackelöer, Director Market Growth and Strategy bei Klarna.

Erste Testkunden

Klarna erhält ein Disagio. Das heisst, ein bestimmter Prozentsatz des Umsatzes fliesst als Gebühr an Klarna für die Abwicklung des Zahlvorgangs. Die Höhe des Disagios hängt vom Transaktionsvolumen und der Branche des Händlers ab und wird individuell verhandelt. Das Disagio beinhaltet eine Zahlungsgarantie, unabhängig von der gewählten Zahlart. Es gibt keine Fixkosten pro Transaktion.

Auf die Frage, wie Klarna Identitätsdiebstahl vorbeugt, also dem Risiko, dass jemand mit der E-Mail und der Postleitzahl eines Dritten bezahlt, antwortet das Unternehmen, dass dem Klarna Checkout ein avanciertes Risikomanagement zugrundeliege, das Betrugsversuche abwehrt. Sollten Verbraucher dennoch Bedenken haben, können sie die eigenen Daten mit einem PIN-Code verschlüsseln lassen. Das macht das Verfahren jedoch wieder um einen Schritt komplizierter, denn ein PIN-Code wird genauso leicht vergessen wie ein Passwort. (ph/iw)



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