Consumer Electronics 04.05.2016, 10:38 Uhr

Media-Saturn: Was passiert nach der Metro-Abspaltung?

Die Konzernaufspaltung der Metro AG wird als cleverer Schachzug gesehen, um Media-Saturn neue Schubkraft zu verleihen. Aber was bedeuten die Pläne für das Online-Geschäft?
(Quelle: Media-Saturn)
Von Matthias Hell
Die Aufspaltung der Metro AG ist beschlossene Sache: Das Food-Geschäft des Grosskonzerns wird in eine neue Gesellschaft überführt, das Consumer-Electronic-Business der Media-Saturn bleibt bei der Metro - und bekommt so die Chance, mit zusätzlichen Börseneinnahmen neuen Anlauf zu nehmen. 2017 soll die MSH ­eigenständig werden; und schon wird ­gemunkelt, die Media-Saturn könnte ihr britisches Pendant Dixons Carphone übernehmen. Die Nummer 1 und die Nummer 2 im europäischen Elektronikhandel würden sich damit zu einem Konzern mit einem Jahresumsatz von mehr als 34 Milliarden Euro zusammenschliessen.
Für den Retail-Markt sind das interessante Perspektiven - doch welche Möglich­keiten eröffnen sich durch die geplante Metro-Aufspaltung für Media-Saturn im E-Commerce? Im vergangenen Jahr steigerte Media-Saturn seinen Online-Umsatz um 16 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro und kommt damit mittlerweile auf einen Online-Anteil von mehr als acht Prozent am Gesamtgeschäft. Allerdings ist die Online-Wachstumsdynamik rückläufig: 2013 wuchs Media-Saturn online um 65 Prozent, 2014 noch um 25 Prozent. 2015 sanken die Umsätze des 2011 übernommenen Pure Players Redcoon auf rund 500 Millionen Euro. Langfristig peilt Media-Saturn-CEO Pieter Haas einen ­Online-Umsatzanteil von 15 bis 20 Prozent an - eine sportliche, aber nicht übermässig ambitionierte Zielvorgabe.

Mehr Erklärungs- und Installations-Services über das Netz

An die Stelle der Fixierung auf Online-Umsatzanteile tritt bei dem Elektronikhändler stattdessen das Bild einer alle Vertriebskanäle vereinenden "Digital Company". Über das Internet will Media-­Saturn zunehmend auch Services anbieten, die dem Konzern im Zuge der Marktentwicklung in Richtung erklärungs- und installationsbedürftiger Produkte eine ­gute Ausgangsposition verschaffen.
Neue Trends wie Smart Devices und Internet of Things werden zumindest übergangsweise zu mehr Komplexität führen, erklärte ­Metro-Chef Koch: "Dabei sehen wir Komplexität nicht als Manko, sondern als Chance. Wenn Produkte mit dem rich­tigen Service gekoppelt werden, kann ­Media-Saturn ein besseres Kundenerlebnis bieten und höhere Loyalität schaffen."




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