MELANI warnt 15.06.2017, 21:49 Uhr

Schadsoftware per Mail greift auch Macs an

Neben den üblichen Angriffen auf Windows-Systeme hat Computersicherheitsbehörde MELANI vermehrt Attacken auf Schweizer MacOS Systeme verzeichnet.
Um solche Angriffe zu bekämpfen, wurden die folgenden Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht:
Bei der Verbreitung von Schadsoftware via E-Mail versuchen Kriminelle vermehrt, ihre Opfer gezielt anzugreifen. Dabei sind nicht mehr nur ausschliesslich Windows Benutzer im Visier. In den vergangenen Wochen, hat die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI verschiedene Schadsoftware-Wellen beobachtet, welche sich gezielt gegen Schweizer Nutzende des Betriebssystems MacOS, das von Apple entwickelte Betriebssystem, richteten. Es ist deshalb wichtig in Erinnerung zu rufen, dass unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und für alle Nutzenden Vorsicht geboten ist.

Die Tendenz spezifische Systeme anzugreifen, um eine darauf zugeschnittene Schadsoftware zu platzieren ist nicht neu. So wurde beispielsweise bei den Angriffen gegen Bezahlsysteme vor einigen Monaten beobachtet, dass Schadsoftware den Computer auf das Vorhandensein  bestimmter Offline Zahlungssysteme untersuchte. War das entsprechende Programm auf dem Computer vorhanden, wurde anschliessend ein darauf  zugeschnittener Schadcode gesendet . Die Tendenz gezielter Schadsoftware hat sich in den letzten Wochen bestätigt mit einem grösser werdenden Interesse der Cyber-Kriminellen an Benutzern des Betriebssystems MacOS. So wurden in den letzten Wochen verschiedene E-Mail Wellen beobachtet, mit welchen versucht wurde Schadsoftware im Anhang spezifisch für das vom Opfer verwendete Betriebssystem zu verbreiten. Solche E-Mails geben normalerweise vor, von bekannten Firmen zu stammen, was mittlerweile ein bekannter Modus Operandi ist. Die letzten beobachteten Versionen enthielten einen Anhang in Form einer ZIP-Datei, welcher eine detaillierte Rechnung einer angeblichen Bestellung hätte enthalten sollen. Einmal geöffnet, versuchte das Schadprogramm aber den Bankentrojaner Retefe zu installieren. Retefe ist ein in der Schweiz gut bekanntes Schadprogramm, das aber bislang von den Angreifern nur gegen das Windows Betriebssystem eingesetzt wurde.




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