Verärgerte Werbekunden 26.09.2016, 09:23 Uhr

Facebook überschätzt Sehdauer von Videos

Facebook hat sich offenbar über die vergangenen zwei Jahre bei der Sehdauer der Videos verschätzt. Die durchschnittliche Nutzungszeit wurde um 60 bis 80 Prozent zu hoch ausgewiesen. Werbekunden sind verärgert.
(Quelle: shutterstock.com/Sukharevskyy Dmytro (nevodka))
Irgendwie fast schon beruhigend, dass auch einem so mächtigen Giganten wie Facebook noch solche Fehler passieren: Das Netzwerk hat in den vergangenen zwei Jahren Werbekunden offenbar falsche Infos über die Nutzungszeit der Videos übermittelt. Facebook soll sich bei den Werten konkret um 60 bis 80 Prozent verschätzt haben, berichtet das Wall Street Journal.
Der Grund für die Panne: Facebook hatte nur Videos in der Statistik berücksichtigt, die mindestens drei Sekunden lang liefen. Das sollte vermutlich dafür sorgen, dass Clips, die im Feed automatisch starten, vom User aber nur durchgescrollt werden, nicht in die Analyse mit einfliessen.

Neue Berechnungsmethode

Grosse Werbekunden zeigen sich entsprechend verärgert. Denn sie haben letztlich den Erfolg ihrer Video-Kampagnen über zwei Jahre hinweg deutlich überschätzt und eventuell darauf basierend ihr Werbebudget "falsch" verteilt. Und: Lange Zeit hatte sich Facebook mit seinen guten Zahlen hinsichtlich der Video-Inhalte gerühmt und immer wieder betont, wie gut Bewegtbild im Newsfeed bei Nutzern ankommen.
Der Fehler selbst ist wie Facebook mitteilte inzwischen behoben. Er soll sich nicht auf die Berechnung der Werbekosten auswirken. Das Unternehmen arbeitet nun an einer Lösung - die neue Berechnungsmethode "Average Watch Time" soll das Problem beheben. "Wir haben die Metrik umbenannt, um besser zu verdeutlichen, was wir messen", so Facebook. "Diese Metrik ist eine von vielen, mit denen unsere Partner ihre Video-Kampagnen auswerten können."
Daneben arbeitet Facebook im Moment daran, seine Dynamic Ads jetzt auch in den Offline-Handel zu bringen. Händler können Usern nun auch Werbung zu verfügbaren Artikeln im nächstgelegenen stationären Geschäft ausspielen.




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