DBCE 29.06.2015, 15:46 Uhr

Deutscher Marktplatz für Cloud-Ressourcen

Cloud-Ressourcen werden jetzt an der Börse gehandelt - zum Vorteil der Kunden: die Deutsche Börse Cloud Exchange (DBCE) en détail.
(Quelle: Fotolia.com/ra2 studio)
Auf dem Weg in die digitale Transformation ist die Cloud ein wichtiger Baustein. Sie liefert Rechenleistung und Speicherkapazität je nach gerade bestehendem Bedarf und skaliert problemlos mit dem Transformationsfortschritt der Unternehmen. Und sie flexibilisiert die Unternehmen hinsichtlich ihrer strategischen Entscheidungen und ihrer Ressourcenplanung.
Schnittstelle: Die Deutsche Börse Cloud Exchange wird zur Schnittstelle zwischen Kunden und Anbietern. Sie vereinfacht den Einkauf, die Vertrags- und die Zahlungsabwicklung sowie den Anbieterwechsel.
Quelle: Deutsche Börse Cloud Exchange
Bislang stellen allerdings die Verträge mit den Anbietern von Cloud-Diensten oft ein Hindernis dar. In vielen Fällen müssen sie individuell ausgehandelt werden und sind langfristig bindend. Juristen-Deutsch und Bürokratie absorbieren einen Teil der Flexibilität, noch bevor sie überhaupt genutzt werden konnte.

Cloud als Handelsware

Eine Lösung will die Deutsche Börse liefern. Ihr Ziel ist es, einen Marktplatz für Cloud-Ressourcen in Form von Rechenleistung, Speicherkapazität und Arbeitsspeicher zu etablieren. Einerseits soll es dadurch einfacher werden, Cloud-Dienste in Anspruch zu nehmen, andererseits soll der Wechsel des Cloud-Anbieters auf Knopfdruck möglich sein - ähnlich wie Privatkunden den Stromanbieter wechseln können.
Deutsche Börse Cloud Exchange lautet der Name dieses Marktplatzes - kurz DBCE. Das vielversprechende Projekt hat eine Testphase von mehr als einem Jahr hinter sich. Die Deutsche Börse Cloud Exchange sieht vor, dass Cloud-Dienstleistungen vergleich-  und handelbar werden. Aus den als Dienstleistung angebotenen Cloud-Ressourcen werden Handelsgüter, so wie es bei Strom, Kohle oder Gas bereits der Fall ist. Angebot und Nachfrage regulieren dann den Markt.
Die Cloud-Marktplatz-Idee hatte ein Mitarbeiter der Deutsche Börse AG. Daraus ging ein Joint Venture hervor, an dem unter anderem das Berliner Unternehmen Zimory sowie die Deutsche Telekom beteiligt sind. Zimory liefert dabei die Cloud-Management-Software.
Um die Cloud-Ressourcen überhaupt vergleichbar zu machen, mussten sie zunächst standardisiert werden. Grossen Anteil daran haben T-Systems und der TÜV Rheinland. Die Ressourcen wurden auf einen Nenner gebracht: Die kleinste Einheit bei der Rechenkapazität entspricht der Leistung von 10 Hauptprozessoren. Die kleinste Menge Speicherplatz sind 1 TByte. Arbeitsspeicher wird hingegen frei konfigurierbar gehandelt.
Nicht nur die Rechen- und Speicherkapazitäten wurden standardisiert. Auch mussten Zulassungsverfahren für die Provider definiert und die Formalien zum Wechsel des Cloud-Anbieters spezifiziert werden. Gleiches gilt für den Zahlungsverkehr. Zu klären waren ferner Fragen zu Garantien und Gewährleistungen.




Das könnte Sie auch interessieren