Ein Laptop für alle Fälle 25.03.2024, 12:50 Uhr

Test: MacBook Air M3

Der Liebling aller Pendler erhält die dritte Generation der M-SoCs. Das Update lohnt sich nicht in jedem Fall – aber wenn die Umstände passen, schenkt es gehörig ein.
Seit jeher ein treuer Begleiter: das MacBook Air
(Quelle: Apple Inc.)
Wer immer noch auf einen stationären Desktop-Rechner setzt, darf froh sein, dass sich Apple seiner erbarmt. Denn gemäss einer gross angelegten Umfrage der CIRP (Consumer Intelligence Research Partners) in den USA stemmen das MacBook Air und das MacBook Pro die erdrückende Mehrheit aller verkauften Apple-Rechner. Den Desktops bleiben nur 10 Prozent, um sich um die Krümel zu balgen. Zwar erscheint es fragwürdig, dass der Mac Pro dreimal häufiger verkauft werden soll als ein Mac mini oder Mac Studio. Und doch zeigt die Grafik, wohin die Reise geht.
Die Desktop-Modelle sind nicht mehr viel mehr als eine Randnotiz
Quelle: CIRP
Die Gründe sind naheliegend. Waren die Laptops früher ein Symbol für abgespeckte Leistung, hat sich das spätestens seit Apples M1-Chip grundlegend gewandelt: mit einem grossen Muskel, einem sparsamen Umgang mit der Batterie und einem kühlen Design vereinen die MacBooks, was früher als unvereinbar galt.
Ein ganzer Computer auf einem kleinen Chip: der Apple M3 SoC
Quelle: Apple Inc.

Ein wenig schneller, bitte!

Der M3 ist (natürlich) schneller als seine Vorgänger. Doch der Leistungssprung fällt nicht mehr so dramatisch aus, wie beim M1 und M2. So vergleicht Apple den M3 vorzugsweise mit dem M1, denn der M2 kann fast zu gut dagegenhalten. Wenig erstaunlich ist der enorme Leistungszuwachs gegenüber dem letzten MacBook Air mit Intel-CPU. Aber es schickt sich nicht, nach jemandem zu treten, der bereits am Boden liegt – auch wenn es nur eine alte Prozessor-Architektur ist.
Der Unterschied zum M2 ist weniger beeindruckend, darum wird gerne mit dem M1 verglichen
Quelle: Apple Inc.
Wenn Sie also vom MacBook Air mit M2 kommen, lohnt sich das Leistungs-Upgrade nicht. Gegenüber dem M1 wirkt der Abstand schon deutlich grösser – doch was sich davon auf das Arbeitsgefühl niederschlägt, steht auf einem anderen Blatt. Wenn Sie jedoch bis anhin mit einem Windows-Laptop oder einem Mac mit Intel-CPU gearbeitet haben, dann wartet eine völlig neue Welt.
Solide: Die SSD liest und schreibt mit knapp 3 GB pro Sekunde
Quelle: PCtipp/ze
Ein anderes Thema sind High-End-Anwendungen in 3D. So läuft die populäre, kostenlose 3D-Software Blender tadellos auf dem MacBook Air. Beim Rendern der tanzenden «Vogelscheuche» brauchte das MacBook Air mit denselben Einstellungen etwa 30 Sekunden für ein Frame, während ein Mittelklasse-PC mit einer etwas angestaubten Grafikkarte ziemlich genau die Hälfte benötigte. Der winzige M3-SoC liefert also eine beeindruckende Leistung bei 3D-Anwendungen; aber es reicht eben doch nicht, um einem PC mit dedizierter Grafikkarte das Wasser abzugraben.
Tausende von Fäden mit je 5 «Gelenken» fordern die Grafikeinheit
Quelle: PCtipp/ze
Gute Nachrichten gibt es hingegen für Spieler: Der M3 bietet Hardware-Unterstützung für Raytracing, um Szenen sehr viel realistischer zu beleuchten. Das wiederum ist ein Thema, das ich gerne auf die lange Bank schiebe. Denn Apple unternimmt zurzeit enorme Anstrengungen, um die Mac-Plattform für Spieler attraktiver zu machen. Doch bis die ersten Früchte dieser Arbeit geerntet werden können, werden wohl noch ein, zwei Jahre vergehen. Doch dann steht dem verbesserten Spielgenuss nichts im Weg. Schön, wenn dann das MacBook Air M3 bereits aus dem Vollen schöpfen kann.
Der Spielehit «Stray» wird gerne hinzugezogen, um die Grafik der Macs zu demonstrieren
Quelle: Screenshot / PCtipp



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